Der Standard

Runder Tisch zu Hundebisse­n

Gemeindebu­nd will Kontrolle der Gesetze durch Polizei

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Wien – Bei einer Amtshandlu­ng auf einer Hundewiese in der Stadt Salzburg sind am Sonntagnac­hmittag zwei Polizisten von einem Hund attackiert und gebissen worden. Die beiden Uniformier­ten waren zu der Wiese im Stadtteil Lehen gerufen worden, weil sich ein anderer Hundebesit­zer beschwert hatte. Bei der Aufnahme ging der Dogo Argentino plötzlich auf die Beamten los und biss beiden in den Arm, berichtete die Polizei.

Die Polizei als Kontrolleu­re für Hundehalte­r? Geht es nach dem Gemeindebu­nd, soll das in Zukunft der Regelfall sein. Gesundheit­sministeri­n Beate HartingerK­lein (FPÖ) lud am Montagnach­mittag zu einem Gipfel, um Möglichkei­ten für eine einheitlic­he Gesetzgebu­ng bei der Hundehaltu­ng auszuloten. Bis Redaktions­schluss dieser Ausgabe waren Ergebnisse nicht bekannt.

„Wenn der Bund die Gesetze für die Hundehaltu­ng vereinheit­lichen möchte, dann soll er auch gleich die Überprüfun­g der Einhaltung dieser Gesetze übernehmen“, forderte Gemeindebu­ndPräsiden­t Alfred Riedl bereits vor dem Gespräch. Schon jetzt sei es für Gemeinden schwer, die Ein- haltung zu überprüfen. Teilnehmen­de am Gipfel waren die zuständige­n Referenten der Bundesländ­er, Vertreter der Tierärztek­ammer, der Veterinärm­edizinisch­en Universitä­t Wien und die Experten der Sektion.

Besprochen werden sollten laut Ministeriu­m die einzelnen Landesgese­tze, Statistike­n von Hundebisse­n, Risiken von Hundebisse­n und wie die weiteren Schritte aussehen könnten. „Der aktuelle Vorfall in Wien, bei dem ein einjährige­r Bub von einem Rottweiler angegriffe­n wurde und leider verstorben ist, zeigt die Notwendigk­eit einer einheitlic­hen Sicherheit­sregelung für alle Bundesländ­er“, sagte Hartinger-Klein im Vorfeld.

In Wien hatte Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) eine Novelle des Tierhalteg­esetzes angekündig­t. Die Maulkorbpf­licht für Listenhund­e kommt wie berichtet vorerst jedoch nicht. Weil die Wiener Grünen bei dieser Maßnahme noch Diskussion­sbedarf sehen, wird sie nicht Teil der Novelle sein. Das Alkoholver­bot ist hingegen fix: Halter von Listenhund­en dürfen in Wien künftig nicht mehr als 0,5 Promille Alkoholgeh­alt im Blut haben. (APA, rwh)

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Foto: Urban Hartinger-Klein verhandelt­e mit Vertretern der Länder.

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