Der Standard

„Welcome home, Ronny“

Ronaldo mit Juventus zurück bei Manchester United: „Dieser Klub hat mich zu dem gemacht, was ich bin“

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Manchester – Cristiano Ronaldo liebt Manchester United noch immer, auch nach neun Jahren. „Dieser Klub hat mich zu dem gemacht, was ich bin“, sagt der Portugiese, wenn er nach seinen sechs Lehrjahren auf der Insel gefragt wird. Am Dienstag (21 Uhr, DAZN) muss diese Liebe ruhen: Mit Juventus Turin kehrt Ronaldo in der Champions League in jenes Stadion zurück, in dem er zum Weltstar wurde und von den Fans bis heute verehrt wird.

18 Jahre alt war Ronaldo, als er 2003 in Old Trafford debütierte, noch heute hält er mehrere Klubrekord­e. Die 31 Saisontore von 2007/08 etwa sind unerreicht. „Welcome home, Ronny“und „Viva Ronaldo“stand schon auf den Plakaten, als Ronaldo 2013 mit Real Madrid erstmals nach Manchester zurückgeke­hrt war. Ronaldo reagierte dankbar, klopfte sich beim Einlaufen auf die Brust – und schoss United mit dem Siegestor zum 2:1 im Achtelfina­le aus dem Wettbewerb. Für seinen Lehrmeiste­r Alex Ferguson war es das letzte Europacups­piel.

Ronaldos Trainer hieß damals José Mourinho. Sein zweiter großer Mentor ist nun Teammanage­r bei United und am Dienstag Ronaldos Gegner. „Cristiano ist noch immer ein Topspieler. Ich denke, dass er gern nach Manchester zu- rückkommt. Aber natürlich wird er versuchen, seine Arbeit zu erledigen. Als er mit Real hier war, hat er es jedenfalls genossen“, sagt Mourinho. Seiner Mannschaft droht bei einer Niederlage jedenfalls der Rückfall auf Rang drei hinter Valencia.

Turin hat Ronaldo im Sommer für 112 Millionen Euro aus Madrid geholt. Mit Manchester war ihm der Königsklas­sentriumph schon 2008 gelungen, später noch viermal mit Real. Bislang hat nur der Niederländ­er Clarence Seedorf mit drei verschiede­nen Klubs triumphier­t. Mourinho: „Juve will mit Cristiano die Champions League gewinnen. Den Meistertit­el holen sie auch ohne ihn.“

Nach mäßigem Beginn und Schlagzeil­en wegen längst nicht ausgeräumt­er Vergewalti­gungsvorwü­rfe, die auch der Juve-Aktie zusetzten, läuft es für Ronaldo (33) in Turin zumindest sportlich. Zwar riss am Wochenende Juves Siegesseri­e beim 1:1 gegen den FC Genua, doch Ronaldos fünftes Tor war sein 400. in einer der fünf Topligen Europas. Niemand hatte diese Marke zuvor erreicht. In der Champions League sah Ronaldo bei Juves 2:0 in Valencia eine umstritten­e Rote Karte, musste aber nur einmal aussetzen.

Ronnys „Rückkehr“steht nichts im Wege. (sid, red)

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Foto: Reuters / Phil Noble 2013 war Ronaldo ein Tor gegen Manchester United fast peinlich.

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