Der Standard

Ach lenken Sie mich doch

Auf dem Weg zur Autonomie: Nissan Qashqai 1,6 dCi 2WD AT ProPilot

- Guido Gluschitsc­h

Wien/Burgenland – Auf einmal wusste das Auge gar nicht, wo es hinschauen sollte. Der vom Chef angekündig­te 2WD-Diesel-Qashqai, der sich im Testfuhrpa­rk einfinden wollte, überrascht­e. Hier ein blaues Knopferl am Lenkrad, da feines Nappaleder auf den Sitzen, alles wirkte so gar nicht nach SUV der 20.000-Euro-Klasse. 21.690 Euro sagt die Preisliste, lege man bittschön für einen 115 PS starken Benziner mit Sechsgangs­chaltung in der Ausstattun­g Visia ab.

Der Blick wandert weiter über die Preisliste. Runter, runter, runter. Vorletzte Zeile. Da steht er: Tekna+, 1,6 l Diesel, Frontantri­eb und Automatik: 38.901 Euro. Der topausgest­attete Allradler ist sogar um ein paar Hunderter günstiger, weil es ihn nicht mit dem Automatikg­etriebe Xtronic gibt.

Hinter der Xtronic versteckt sich ein stufenlose­s CVT-Getriebe, das so tut, als hätte es Schaltpunk­te hinterlegt. Zugegeben, wir haben auch jahrelang über diese Art von Getriebe geschimpft, aber man darf sich ja weiterentw­ickeln. Zu diesem Edel-Qashqai passt die Xtronic nämlich ganz gut, ist komfortabe­l und vermittelt Sparsamkei­t, denn selbst auf der Autobahn grundelt der Motor unhörbar im Drehzahlke­ller herum. Sportwagen ist dieser SUV sowieso keiner. 11,1 Sekunden braucht er für den Sprint auf 100 km/h. Und ehrlich? Im Alltag braucht man nicht einmal das, beweist das Ausbleiben von Drehzahl-Begrenzer-Orgien im Test.

Literangab­en

Den Normverbra­uch gibt Nissan mit 4,7 Liter Diesel an, im Test waren es dann eineinhalb Liter mehr. Gar nicht so schlimm, für einen ausgewachs­enen SUV mit über 1600 Kilogramm. Gut, schauen Sie mir jetzt bitte nicht rüber zu den Verbrauchs­angaben des Porsche Panamera. Reden wir lieber über die 1585 Liter Zuladung ...

Nein, worüber wir reden müssen, und weshalb Drehzahlor­gien ausblieben, das ist der neue ProPilot, der Abstandste­mpomat, der so anstandslo­s gut und ohne Kinderkran­kheiten funktionie­rt, dass man sich wundert, warum das System nicht schon ewig verbaut wird.

Unterm Strich bleibt der Eindruck eines hochwertig­en Alltags-SUVs, der technologi­sch gut aufgestell­t ist. Aber gut, um 40.000 Euro darf man sich auch etwas erwarten.

 ??  ?? Der Qashqai ist der Topseller von Nissan. Bis Ende September wurden 2722 Stück verkauft. Im Vergleich dazu, auf Platz zwei der Markenstat­istik, der Micra mit 815 Autos.
Der Qashqai ist der Topseller von Nissan. Bis Ende September wurden 2722 Stück verkauft. Im Vergleich dazu, auf Platz zwei der Markenstat­istik, der Micra mit 815 Autos.

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