Was wir über den Vergewaltigungsfall in Freiburg wissen
Eine Gruppenvergewaltigung in der Uni-Stadt Freiburg hält Deutschland in Atem. Sieben der mutmaßlichen Täter sind Asylwerber. Das Innenministerium des Landes will nun über eine bessere Sicherheitslage reden.
IFRAGE & ANTWORT: n der südwestdeutschen Universitätsstadt Freiburg ist es am 14. Oktober zu einer Gruppenvergewaltigung gekommen. Mehrere Männer sollen über Stunden eine 18-Jährige missbraucht haben, nachdem sie durch Drogen wehrlos gemacht worden sei. Der Fall löste politische Diskussionen aus.
Frage: Was genau ist passiert? Antwort: Wie erst am Freitag bekannt wurde, soll eine 18-Jährige am 14. Oktober in Freiburg nach einem Disco-Besuch vergewaltigt worden sein. In einem dem Club nahe gelegenen Gebüsch kam es nach Aussage der Frau zu einem sexuellen Übergriff durch einen der mutmaßlichen Täter. Nach ihm sollen weitere Männer die Frau vergewaltigt haben. Die Tat soll sich über mehrere Stunden erstreckt haben. Mehrere Männer sollen sich daran beteiligt haben.
Frage: Die Frau geht davon aus, dass ihr K.-o.-Tropfen oder andere Drogen in das Getränk gemischt wurden. Wie ist der Stand der Ermittlungen? Antwort: Das Opfer hatte nach eigenen Angaben in einer Diskothek von einem ihr unbekannten Mann ein Getränk erhalten. Gegen Mitternacht habe die Frau den Club verlassen. Durch eine unbekannte Substanz in dem Getränk sei sie wehrlos gewesen. Eine Polizeisprecherin bestätigte, dass im Blut der Frau berauschende Mittel nachgewiesen werden konnten.
Frage: Wer sind die mutmaßlichen Täter? Antwort: Acht dringend tatverdächtige Männer im Alter zwischen 19 bis 29 Jahren sitzen in UHaft. Es handelt sich um sieben Syrer und einen 25 Jahre alten Deutschen. Die sieben nichtdeutschen Tatverdächtigen lebten in Flüchtlingsunterkünften. Wie die Bild berichtete, sollen gegen den Haupttäter Verfahren wegen sexueller Delikte gelaufen sein.
Gegen einen weiteren Mann bestand bereits ein Haftbefehl. Dieser wurde aber nach Angaben des baden-württembergischen Innenministeriums bis zu der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung noch nicht vollstreckt. Ein Sprecher nannte als Grund Ermittlungstaktik der Polizei – konkreter wurde er nicht.
Laut Bild könnte es sich zudem um bis zu 15 Täter handeln. Frage: Am Montag gingen tausende Menschen auf die Straße. Wer demonstrierte? Antwort: Montagabend sind zwei Demonstrationen durch Freiburg gezogen. Die rechte AfD hatte zu einer Versammlung aufgerufen, an der laut Polizeisprecher 300 bis 500 Menschen teilnahmen. Mehrere Gruppen bildeten zudem eine Gegendemonstration, um vor einer Instrumentalisierung des Verbrechens zu warnen. Hier zählte die Polizei rund 1500 Menschen. Polizisten hielten die beiden Gruppen auseinander. Allerdings kam es laut Augenzeugen immer wieder zu Rangeleien. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt. Frage: Wie reagierte die Politik auf den Fall? Antwort: Das baden-württembergische Innenministerium will über eine bessere Sicherheitslage reden. Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte am Dienstag in Stuttgart, sein Staatssekretär Julian Würtenberger werde an diesem Mittwoch nach Freiburg fahren.
AfD-Parteichef Jörg Meuthen forderte eine „Ausgangssperre für Asylbewerber“– so wie sie in den seit August 2018 bestehenden sieben Ankerzentren in Bayern praktiziert wird, wo Asylwerber „bleibeverpflichtet“sind.
In Tübingen sprach sich der für harte asylpolitische Forderungen bekannte grüne Oberbürgermeister Boris Palme für eine Beschneidung der Bewegungsfreiheit bei gewaltbereiten Asylbewerbern aus. Diese sollten in entlegenen, „sicheren Landeseinrichtungen“ohne nächtliche Anbindung an den öffentlichen Verkehr untergebracht werden.
Frage: In Freiburg gab es 2016 bereits ein vergleichbares Verbrechen. Was geschah damals? Antwort: In der rund 230.000 Einwohner zählenden Stadt vergewaltigte der Flüchtling Hussein K. 2016 eine 19-jährige Studentin. Danach ermordete er sie. Er wurde später zur Höchststrafe verurteilt.