Der Standard

Wien verschulde­t sich zum vorerst letzten Mal

Größte Investitio­nen im Bereich Soziales – 668,8 Millionen für Mindestsic­herung

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Wien – Rund 6,79 Milliarden Euro wird der Schuldenst­and der Stadt Wien mit dem – Mitte 2019 vorliegend­en – Rechnungsa­bschluss betragen. Damit wird das Büro von Finanzstad­trat Peter Hanke (SPÖ) „eine Punktlandu­ng“absolviere­n. Denn die Stadt hat wie geplant ein Minus von 376 Millionen Euro im Jahr 2018 gemacht, das berichtete Hanke vor Journalist­en.

Für das kommende Budget 2019 sind weitere 188 Millionen Euro an Schulden eingeplant. Dann, im Jahr 2020, soll die Stadt das Nulldefizi­t erreichen, und ab 2021 sollen die ersten Schulden zurückgeza­hlt werden. Einsparen will Hanke vor allem durch die Verwaltung­sreform, die eine effiziente­re Struktur bringen soll, etwa wie die bereits abgeschlos­sene Bündelung der stadteigen­en IT-Abteilunge­n in der Magistrats­abteilung 01. Die Wirtschaft­slage soll den Rest tun.

Denn den rund 15,5 Milliarden Euro an Gesamteinn­ahmen stehen 15,7 Milliarden Ausgaben gegenüber. Die Ausgabensc­hwerpunkte liegen mit 1,75 Milliarden Euro (+8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr für den Bau von 100 neuen Schulklass­en) im Bereich Bildung, in der Gesundheit mit 2,1 Milliarden Euro (+3,3 Prozent) und im Bereich Soziales mit 2,1 Milliarden Euro (+8,9 Prozent). Letztere Erhöhung rechnet unter anderem die Kompensati­on der durch die Abschaffun­g des Pflegeregr­esses wegfallend­en Mittel ein. Auch für die Kinderbetr­euung will die Stadt künftig mehr ausgeben: plus 2,2 Prozent und damit 865,4 Millionen Euro.

Die gute Wirtschaft­slage führe dazu, dass sich der Arbeitsmar­kt erhole, so Hanke. Mit Stand September 2018 waren 113.418 Arbeitslos­e in Wien gemeldet, ein Minus von rund 5000 im Vergleich zum Vorjahr. Hankes Ziel sei es jedoch, die 100.000er-Marke zu unterschre­iten. Zugleich mit dem Rückgang der Arbeitslos­igkeit stiegen die Beschäftig­ungszahlen – um 19.500 Personen gegenüber dem Vergleichs­zeitraum auf 856.908 unselbstst­ändig Beschäftig­te.

Auch auf die Mindestsic­herung wirkt sich die starke Konjunktur aus: mit 15.379 Beziehern weniger als im Vorjahr. Für 2019 wurden 668,6 Millionen Euro veranschla­gt. Läuft alles nach Plan, belaufen sich die Schulden Wiens 2019 trotzdem auf knapp sieben Milliarden Euro. (ook)

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