Südströmung brachte Unwetter
Nur kurze Beruhigung, dann Italien-Tief
– Eine kräftige Südströmung, die sich an der Alpensüdseite staut, verursachte Dienstagnacht Starkregen und Stürme. Besonders betroffen von Hangrutschungen, Überflutungen, Felsstürzen und Sturmschäden waren Tirol, Kärnten und Salzburg. In Osttirol und Kärnten regnete es die letzten vier Tage in manchen Landesteilen so viel wie in Wien während des ganzen Jahres. Hart traf es Osttirol: Lienz war auf der Straße nicht erreichbar, 5000 Haushalte waren ohne Strom, zahlreiche Straßen wegen Muren, Überflutungen und Sturmschäden gesperrt. Bei einem Lokalaugenschein versprach Landeshauptmann Günther Platter (VP) Soforthilfe.
Auch im benachbarten Kärnten waren Tausende ohne Strom. 17 Orte im Drau- und Mölltal waren nicht erreichbar. Lavamünd blieb von der befürchteten Flut verschont. Der Südföhn stürmte mit Spitzen bis 174,6 km/h (Brunnenkogel in Tirol) durch das Land. In Salzburg konnte ihm die Festung Hohensalzburg nicht standhalten, das Dach wurde teilweise abgedeckt. Die Dachteile wurden auf die darunterliegenden Gebäude, in den Hof und auf die Trasse des Lastenaufzuges geschleudert. Auch der neu renovierte Chiemseehof, der Sitz der Salzburger Landesregierung, war von Sturmschäden betroffen.
Das Wetter beruhigt sich nur kurzfristig. Schon am Donnerstag wird ein Italien-Tief wieder Starkregen im Süden und Südosten bringen. Die Bilanz der Unwetter in Italien ist verheerend. Seit dem Wochenende starben 15 Personen. Besonders betroffen waren das Trentino und Ligurien. (jub, ruep)