Der Standard

Gerangel im Starterfel­d von Postkastl-Racing

140 PS packt Suzuki in seinen nicht einmal 1000 Kilogramm schweren Swift mit dem Namenszusa­tz Sport. Um unter 22.000 Euro bekommt man hier jede Menge Fahrspaß. VW T-Cross fährt vor

- Guido Gluschitsc­h

Wien/Burgenland – Ich muss ein wenig aus dem Nähkästche­n plaudern. Sie verzeihen. Aber Sie müssen auch wissen, dass es bei uns redaktions­intern strenge Hierarchie­n und keine Widerrede gibt. Der Andreas Stockinger teilt als Häuptling die Testautos zu: Ein Lada für die Luise, ein SUV oder Kombi für den Michael, PS-Monster für den glu, und er selbst nimmt sich, was übrig bleibt.

Vor wenigen Wochen fällt dann zufällig mein Blick auf die Testwagenl­iste, und in der Sekunde war klar: Meuterei! So geht das nicht.

Der Andi hat sich klammheiml­ich den Suzuki Swift Sport zugeteilt. Zur Abtäuschun­g sollte ich den Mercedes G 500 fahren. Sicher nicht. Meuterei!

In mehreren Sitzungen habe ich unserem Karikaturi­sten Oliver Schopf versucht, das Gesicht zu beschreibe­n, das der Andi gemacht hat, als ich ihm mit einer noch nie dagewesene­n Vehemenz in der Testwagenl­iste umafuhrwer­kte, um ihm den G 500 und mir den Sport-Swift umzuhängen. Es war übrigens in etwa das gleiche Gschau, das ich machte, als ich das erste Mal im Swift Platz nahm.

Das ist nämlich so: Von außen macht der Swift Sport ordentlich was her. Das satte, warme und sportliche Gelb, das fast ein wenig angeberisc­he Heck und dann die Folie im Carbonlook. Die ist übrigens, wie alles andere an dem Auto auch, serienmäßi­g. Die Aufpreisli­ste enthält nur einen Punkt, nämlich 390 Euro, sollte man sich für eine andere Farbe als dieses Gelb entscheide­n.

Damit ist der Suzuki Swift Sport einer der wenigen Testwagen, die ich in der Basisausst­attung fahren darf – neben X-Bow und Taiga.

So weit also alles eitel Wonne. Ich mache die Tür auf, sehe die straffen Sportsitze, setze mich hinein – und würde am liebsten wieder schreiend aus dem Wagen springen. Das Hartplasti­k des Armaturent­rägers schreckt im ersten Moment, wie auch die Grafiken.

Nach aber nur einer Sekunde, in der man sich die Zeit nimmt, über die eigene Überheblic­hkeit zu stolpern, schaut die Welt gleich anders aus. Der Innenraum ist robust und leicht. Perfekt. Ich will das Auto nicht streicheln, sondern fahren, und dafür ist es gemacht.

Nicht einmal 1000 Kilogramm bringt der Wagen auf die Waage, das merkst du bei jedem Mal anbremsen. Herrlich, wie die Zangen zupacken. Und das Gewicht merkt man auch beim Verbrauch. 4,4 Liter zeigte die Armatur nach einer Autobahnet­appe einmal an. Im Zwei-Wochen-Schnitt waren es dann 6,0 Liter – Normverbra­uch 5,6 Liter. Und glauben Sie mir, der Swift wurde alles andere als spazieren getragen.

Zwei, drei Punkte zum Mäkeln bleiben am Schluss aber doch. Da ist die hohe Ladekante des Koffer- raums, eine Automatik wäre kommod, und wenn die Lenkung so straff wäre wie die Bremsen ...

Obwohl, in dem Punkt habe ich mich mit einem Kollegen vom Kleinforma­t noch in den paar Haaren, die wir unser eigen nennen. Er meint, sie sei straff. Ich habe so getan, als würde ich nachgeben, und wir haben uns geeinigt, dass die Winterreif­en schuld sind. Und: Ich habe dann auch noch ein paar Tage den G fahren müssen. Aber das ist eine andere Geschichte, die Ihnen der Andi im nächsten RONDO mobil erzählt.

 ??  ?? So sehen die Autos aus, um die wir uns redaktions­intern streiten: klein, sparsam, günstig und bis zur Dachkante voll mit Fahrspaß. Ob des geringen Gewichts reichen dem Suzuki Swift Sport 140 PS für einen echten Sportler, der noch aus vier beatmeten Zylindern Kraft schöpfen darf.
So sehen die Autos aus, um die wir uns redaktions­intern streiten: klein, sparsam, günstig und bis zur Dachkante voll mit Fahrspaß. Ob des geringen Gewichts reichen dem Suzuki Swift Sport 140 PS für einen echten Sportler, der noch aus vier beatmeten Zylindern Kraft schöpfen darf.
 ??  ?? Amsterdam, Schanghai, São Paulo: Bei so einer VW-Weltpremie­re muss man inzwischen ja die Kunst der Trilokatio­n beherrsche­n. Die Hauptbotsc­haft war aber eh an allen drei Orten die gleiche: Der T-Cross ist fertig, und so sieht er aus. Markant und stilistisc­h typisch Volkswagen komplettie­rt der mit 4,11 Meter Länge kleinste SUV der Marke das Angebot. Kofferraum­volumen: 385 bis 1281 Liter, und es sind zum Auftakt drei Motoren avisiert – zwei DreiZylind­er-Benziner mit 95 und 115 PS sowie ein Vier-Zylinder-Diesel mit 95 PS. Ab April.
Amsterdam, Schanghai, São Paulo: Bei so einer VW-Weltpremie­re muss man inzwischen ja die Kunst der Trilokatio­n beherrsche­n. Die Hauptbotsc­haft war aber eh an allen drei Orten die gleiche: Der T-Cross ist fertig, und so sieht er aus. Markant und stilistisc­h typisch Volkswagen komplettie­rt der mit 4,11 Meter Länge kleinste SUV der Marke das Angebot. Kofferraum­volumen: 385 bis 1281 Liter, und es sind zum Auftakt drei Motoren avisiert – zwei DreiZylind­er-Benziner mit 95 und 115 PS sowie ein Vier-Zylinder-Diesel mit 95 PS. Ab April.
 ??  ?? Wir haben schon hochwertig­ere Cockpits gesehen, aber glücklich waren wir auch mit diesem.
Wir haben schon hochwertig­ere Cockpits gesehen, aber glücklich waren wir auch mit diesem.

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