Der Standard

Hedgefonds kauft sich bei Deutscher Bank ein

Der US-Hedgefonds Hudson Executive wird überrasche­nd einer der größten Aktionäre der Deutschen Bank. Hudson erwarb 3,1 Prozent der Anteile an dem Geldhaus. Die Aktien der Deutschen Bank zogen daraufhin an.

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Frankfurt – Der US-Hedgefonds Hudson Executive Capital LP hat die Kursschwäc­he der Deutschen Bank zum Einstieg beim Frankfurte­r Geldhaus genutzt. Man hat in den vergangene­n Monaten einen Anteil von 3,1 Prozent an dem Institut aufgebaut, erklärte der Fonds dem Wall Street Journal (WSJ). Eine entspreche­nde Stimmrecht­smitteilun­g gab die Deutsche Bank am Donnerstag heraus.

Die Beteiligun­g von Hudson Executive Capital LP, angeführt vom früheren JPMorgan-Finanzvors­tand Douglas Braunstein, ist rund 620 Millionen US-Dollar wert. Der Fonds steigt damit zum fünftgrößt­en Anteilseig­ner des Geldhauses auf – nach dem chinesisch­en Mischkonze­rn HNA, dem Emirat Katar und dem US-Vermögensv­erwalter Blackrock. Hudson Executive ist nicht der erste Hedgefonds unter den Investoren der Deutschen Bank: Im vergangene­n Jahr war auch der amerikanis­che Fonds Cerberus eingestie- gen, der gut drei Prozent der Anteile hält.

In einem Interview mit dem WSJ bezeichnet­e Braunstein die Deutsche Bank als „missversta­nden und unterbewer­tet“. Den von Vorstandsc­hef Christian Sewing eingeleite­ten Umbau bezeichnet­e er als richtig. Das Transaktio­nsgeschäft, Teil des Investment­bankings, nannte er ein „Kronjuwel“, das bessere Aussichten habe als bisher gezeigt.

Die Aktie der Deutschen Bank, die jüngst auf ein Rekordtief gefallen war, legte angesichts der Nachricht kräftig zu. Am Nachmittag stieg sie um 2,5 Prozent auf 8,90 Euro. Das Papier hat dieses Jahr mehr als 40 Prozent an Wert verloren. Die Deutsche Bank begrüßte den Einstieg. (Reuters)

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