Der Standard

Volksanwal­tschaft prüft Algorithmu­s bei Jobvermitt­lung

Kräuter: Gefahr für sozial benachteil­igte Gruppen

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Die Volksanwal­tschaft prüft den Algorithmu­s, mit dem das Arbeitsmar­ktservice (AMS) ab 2019 in einer Testphase die Jobchancen Arbeitssuc­hender einschätze­n wird. Dies sagte Volksanwal­t Günther Kräuter (SPÖ) im Gespräch mit dem

Δtandard. Kräuter zeigte sich „alarmiert“: „Ich warne vor einer in der Dimension noch völlig unvorherse­hbaren Gefährdung für sozial benachteil­igte Gruppen.“Vor allem dass Frauen „offenbar generell mit einer diskrimini­erenden Negativein­stufung zu rechnen haben“, mache den Volksanwal­t „fassungslo­s“. Wie berichtet, wird der AMS-Algorithmu­s die kurzfristi­gen Jobchancen von Arbeitssuc­henden künftig in drei Kategorien einteilen.

Laut Kräuter werde die Volksanwal­tschaft „alle Wege, Verfahren und Möglichkei­ten ausschöpfe­n, um einer Stigmatisi­erung von Menschen entgegenzu­wirken“. Kräuter will in das Prüfverfah­ren sowohl die AMS-Geschäftsf­ührung als auch Frauen- und Familienmi­nisterin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) einbeziehe­n.

Das AMS argumentie­rt stets, man werde sehr genau darauf achten, dass strukturel­l bedingte Nachteile durch besondere Förderunge­n ausgeglich­en würden.

Auch die Polizei setzt bereits Algorithme­n ein. Beim sogenannte­n Crime-Mapping wird das Einbruchsr­isiko für bestimmte Wohngebiet­e zu bestimmten Zeiten errechnet. Daraus ergibt sich dann die jeweilige Einsatzstä­rke der Polizei vor Ort. (red)

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