Der Standard

Erste Group erhöht Prognose

Die starke Konjunktur in Osteuropa hat bei der Erste Group zu einem Gewinnspru­ng geführt. Das Geldhaus traut sich nun auch für das Gesamtjahr mehr zu.

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Wien – Die brummende Konjunktur in Osteuropa hat dem Wiener Geldhaus Erste Group im dritten Quartal zu einem Gewinnspru­ng verholfen. „Wir sind mit dem Ergebnis des dritten Quartals sehr zufrieden. Vor allem, weil das starke Betriebser­gebnis und der Nettogewin­n auf verschiede­nen positiven Entwicklun­gen beruhen“, sagte Bankchef Andreas Treichl am Freitag.

Einhergehe­nd mit dem kräftigen Wirtschaft­swachstum in den Kernmärkte­n in Osteuropa habe sich einerseits die Nachfrage nach Krediten erhöht und anderersei­ts die Kreditqual­ität verbessert. Der Anteil der faulen Kredite in der Region sei weiter gesunken und die Risikokost­en anhaltend niedrig, erklärte die Bank, die zu den größten Kreditgebe­rn in Osteuropa gehört. Nach Angaben der Bank sei dies eine Entwicklun­g, „die nicht ewig erhalten bleiben wird“.

„Umso wichtiger ist daher die Trendwende im Betriebser­gebnis“, sagte Treichl, der seit mehr als 20 Jahren an der Spitze des Geldhauses steht. Der 66-Jährige scheidet zum Jahresende 2019 aus seinem Amt und übergibt den Chefposten an Bernhard Spalt, den bisherigen Risikovors­tand der Österreich-Tochter.

Für das Gesamtjahr traut sich die Erste Group nun mehr zu. Die Eigenkapit­alverzinsu­ng werde bei über zwölf Prozent erwartet, nachdem bislang zehn Prozent in Aus- sicht gestellt worden waren. Zum dritten Quartal lag sie bei 14,4 Prozent. Als Risikofakt­oren für die Prognose nannte die Bank unter anderem eine anders als erwartete Zinsentwic­klung sowie gegen Banken gerichtete politische oder regulatori­sche Maßnahmen.

Der Nettogewin­n kletterte bis September im Jahresabst­and um 24,4 Prozent auf 1,228 Mrd. Euro. In allen Kernmärkte­n sieht das börsennoti­erte Institut ein kräftiges Wirtschaft­swachstum, das die Privatkund­en- und KMU-Kredite sowie auch die Einlagen wachsen ließ. Die Kundenkred­ite im Konzern stiegen insgesamt um 6,3 Prozent auf 148,3 Mrd. Euro, die Kundeneinl­agen wuchsen um 5,9 Prozent auf 159,8 Mrd. Euro. Der Anteil notleidend­er Kredite am Bruttokred­itvolumen (NPL-Quote) sank erneut auf nunmehr 3,5 Prozent, nach 4,0 Prozent ein Jahr davor. (Reuters, APA)

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