„Stichhaltige Gerüchte“: Gesucht sind Wörter und Unwörter des Jahres
Graz – Die Forschungsstelle Österreichisches Deutsch der Uni Graz hat in Kooperation mit der Austria Presse Agentur wieder eine Liste mit Kandidaten zusammengestellt, über die online auf www.oewort.at abgestimmt werden kann. Am 6. Dezember will die Jury das Ergebnis bekanntgeben.
Dabei findet sich ein Sieger früherer Jahre unter den Kandidaten: Der „Schweigekanzler“war bereits 2005, bei der letzten ÖVPFPÖ-Koalition unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, als „Schweige-Kanzler“Wort des Jahres. Konkurrenten sind diesmal die „BVT-Affäre“, die „Digitalisierung“, die „Ehe für alle“, der „Gaulreiter“und „Ponyzei“, „#metoo“, die „Klimakatastrophe“, das „Nichtrauchervolksbegehren“und die „Orbanisierung“.
Gesucht wird auch das „Unwort des Jahres“: Es bewerben sich die „Anlandeplattform“, die „Arbeitszeitflexibilisierung“, die „Datenschutzgrundverordnung“, mehrere „Einzelfälle“, die „Funktionärsmilliarde“, „Gold-plating“, die „konzentrierte Unterbringung“, der „Listenhund“, ein „Neuer Stil“und „stichhaltige Gerüchte“.
Das allerorts und vielfältig genutzte, in bestimmten Situationen aber strafbare „Oida“will heuer „Jugendwort des Jahres“werden. Es muss sich aber gegen „nice“, den „Selfmord“(zu Tode kommen durch ein Selfie) oder „zuckerbergen“und einige Begriffe mehr durchsetzen, Oida. Für den (positiven) „Spruch des Jahres“konkurrieren unter anderem Matthias Strolz’ (Neos) Aussage „Frau Minister, was ist mit Ihnen?!“und „Kasperl und Petzi sind gerettet“. Für den „negativen Spruch des Jahres“, auch „Unspruch“genannt, sind unter anderem „Ich habe die Balkanroute geschlossen!“und „Man kann sicher von 150 Euro im Monat leben“nominiert. (red)