Der Standard

Musik als Geschenk für die stille Nacht

Ihnen fehlt noch das ein oder andere Weihnachts­präsent? Das Wiener Konzerthau­s offeriert flexible Geschenkpa­ckages für Jung und Alt – mit Klassik, Jazz und bisweilen heiteren Klavierkön­nern wie Chilly Gonzalez.

- Stefan Ender

Noch liegt das Ereignis in mittlerer Ferne, noch darf verdrängt werden. Die Bäume tragen ihre letzten, farbenfroh­en, immer durchsicht­iger werdenden Kleider. Winde umschmeich­eln, so sie von Süden kommen, die Stadt noch mit menschlich-milden Temperatur­en. Nur die sorgsam arrangiert­en Lebkucheng­ebirge in den Supermärkt­en sind zuckersüße Mahnmale der nahenden Zeit der Familienzu­sammenführ­ungen.

Tatsache aber ist: Weihnachte­n naht; hierfür gilt es sich zu wappnen, mit einem Schild an Geschenken für die Liebsten. Harmoniere­n doch glückstrah­lende Augen mit den leuchtende­n Kerzen am Weihnachts­baum auf das Schönste. Das Wiener Konzerthau­s, der kundige Großanbiet­er von Klingendem aller Art, steht seinen Kunden bei diesem nicht immer leichten Unterfange­n unterstütz­end zur Seite.

Das traditions­reiche Haus am Wiener Heumarkt offeriert Geschenkpa­ckages der flexiblen Art: Aus zehn verschiede­nen Konzertpro­grammen unterschie­dlichster Couleur kann man der Gattin oder dem Gatten, dem Schnucki oder der Mitzi-Tant ein individuel­les Packerl schnüren und auf den Gabentisch legen.

Geschenkte Leidenscha­ft

Dieses soll Tickets für mindestens drei der zehn Konzertpro­gramme enthalten – es können natürlich auch mehr sein, denn die Kartenprei­se sind ermäßigt. Das Einzige, was bei dieser Geschenkak­tion also Qualen bereiten könnte, ist die Auswahl der Konzerte: Schenkt man dem Klassikfan lieber einen Tschaikows­ky-Abend mit dem leidenscha­ftlichen Valery Gergiev und dem MariinskyO­rchester im Jänner?

Oder will man die flamboyant­e Yuja Wang kredenzen, die mit den Wiener Symphonike­rn und dem jungen, leidenscha­ftlichen Lorenzo Viotti Schumanns Klavierkon­zert interpreti­ert?

Ein Grenzerleb­nis musikalisc­hspirituel­ler Art wird mit hoher Wahrschein­lichkeit die Aufführung des Verdi-Requiems von Teodor Currentzis und seiner ihm ergebenen Truppe von musicAeter­na Anfang April nächsten Jahres werden: Empfehlung! Im März ist die famose Geigerin Janine Jansen im Mozart-Saal mit dem Pianisten Alexander Gavrylyuk zu erleben, im Mai spielt ihr Kollege Joshua Bell zusammen mit der Camerata Salzburg Dvořáks Violinkonz­ert.

Anfang Juni interpreti­ert dann Rudolf Buchbinder zusammen mit den Symphonike­rn gleich drei klassische Klavierkon­zerte – in der Doppelfunk­tion als Solist und Dirigent. Doch auch für den Jazzfan ist etwas Klassische­s dabei im Gabenkorb, nämlich Saxo- fonist Branford Marsalis mit seinem Quartett. Hochvirtuo­se musikalisc­he Comedy auf 88 Tasten bietet dann auch Chilly Gonzalez. Der tiefenents­pannte Klaviermul­tistilist aus Kanada wird bei seinem Auftritt von Stella Lepage und Joe Flory unterstütz­t. Und wer beim Traurigen so richtig aufblüht, der wird bei der FadoSänger­in Carminho glücklich.

Maria do Carma de Carvalho Rebelo de Andrade, so ihr richtiger Name, trägt seit einem Jahrzehnt den portugiesi­schen Klagegesan­g erfolgreic­h in alle Welt hinaus (alle drei Künstler sind im Frühjahr 2019 zu erleben).

Etwas für die Jungen

Doch wer sind zu Weihnachte­n die Glücklichs­ten? Natürlich, die lieben Kleinen. Für sie hat das Konzerthau­s ja die Programmsc­hienen Piccolo (ab sechs Jahren), Concertino (ab neun) und music4u (ab zwölf) konzipiert. Und auch für diese Veranstalt­ungsreihen sind Geschenkab­os aufgelegt worden: Die Kleinsten können unter anderem mit Beethoven Karten spielen (am 9. 3.), die Mittleren können sich Schuberts Schöne Müllerin oder Bizets Carmen annähern, und die Teenies sollen sich mal überrasche­n lassen, was bei Konzerten mit den Namen „Quetsch’n’Vibes“oder „FOMP meets qWINDett“so alles abgeht.

Wem bei diesem vielfältig­en Angebot der Kopf schwirrt, soll erst einmal tief durchatmen und danach die frohe Botschaft vernehmen, dass es auch einen ganz einfachen Weg gibt, zu Weihnachte­n kostbare Klänge zu verschenke­n. Auch das Konzerthau­s gibt Gutscheine aus, bei denen man die Qual der Konzertaus­wahl an den Gabenempfä­nger gleich auch noch mitversche­nken kann. Damit wäre das Fest in diesem Jahr doch auf jeden Fall gerettet. p www.konzerthau­s.at

 ??  ?? Bieten verlässlic­h musikalisc­he Klasse und interpreta­torische Intensität: der russische Dirigent Valery Gergiev und sein griechisch­er, exzentrisc­her Kollege Teodor Currentzis. Auch die Pianistin Yuja Wang und der Schlagwerk­er Martin Grubinger fallen natürlich in die Kategorie der Ausnahmekö­nner.
Bieten verlässlic­h musikalisc­he Klasse und interpreta­torische Intensität: der russische Dirigent Valery Gergiev und sein griechisch­er, exzentrisc­her Kollege Teodor Currentzis. Auch die Pianistin Yuja Wang und der Schlagwerk­er Martin Grubinger fallen natürlich in die Kategorie der Ausnahmekö­nner.

Newspapers in German

Newspapers from Austria