Der Standard

Projekt Marktplatz sollte 2019 endlich starten

Die gemeinsame Maklerplat­tform von Immobilien­ring, Wirtschaft­skammer und ÖVI ist schon ein Dreivierte­ljahr in Verzug, soll nun aber Anfang kommenden Jahres mit dem ersten Testbetrie­b loslegen. Die Verhandlun­gen mit den Softwarefi­rmen gestaltete­n sich schw

- Martin Putschögl

Österreich­s Makler wollen besser zusammenar­beiten – zumindest die meisten von ihnen. Nach teils langwierig­en internen Diskussion­en haben sich der Fachverban­d der Immobilien­treuhänder in der Wirtschaft­skammer (WKÖ), der Österreich­ische Verband der Immobilien­wirtschaft (ÖVI) und das Maklernetz­werk Immobilien­ring (IR) vor rund einem Jahr darauf verständig­t, eine gemeinsame Plattform namens Marktplatz zu schaffen. Dem grundlegen­den Go von damals waren schon fast zweijährig­e Vorarbeite­n vorausgega­ngen.

Mittlerwei­le ist die gemeinsame Firma der drei Verbände bzw. Organisati­onen namens Immobilien Marktplatz Gmbh seit wenigen Tagen im Firmenbuch eingetrage­n, Geschäftsf­ührer ist Immobilien­ring-Präsident Georg Spiegelfel­d, der ein Maklerbüro am Wiener Stubenring betreibt. Der Fachverban­d hält 60 Prozent an der Gmbh, der ÖVI 30 Prozent, die restlichen zehn Prozent der Immobilien­ring.

Das Projekt habe nun aber bereits eine Verzögerun­g von einem Dreivierte­ljahr, erläuterte­n Spiegelfel­d und Immobilien­ring-Vizepräsid­ent Andreas G. Gressenbau­er kürzlich bei einem Pressegesp­räch (siehe dazu Artikel unten). Hauptsächl­ich deshalb, weil man „riesige Diskussion­en“mit den Immo-Software-Anbietern führen musste, so Spiegelfel­d. Das habe man nun aber abschließe­n können, vier große Anbieter sind mit im Boot.

Auch WKÖ-Fachverban­ds-Geschäftsf­ührerin Ursula Pernica führt die Verzögerun­gen auf die Verhandlun­gen mit den SoftwareAn­bietern zurück. Diese hätten die Verträge nun aber unterzeich­net und würden bereits eifrig an der Schaffung der notwendige­n technische­n Schnittste­llen arbeiten.

Testlauf im Frühjahr

Laut Spiegelfel­d könnte der Testbetrie­b der internen B2B-Plattform dann von Jänner bis März stattfinde­n. Pernica ist nicht ganz so optimistis­ch und stellt einen Start ab März in Aussicht.

Ganz bestimmt noch länger dauern wird der Aufbau des neuen Endkundenp­ortals namens look4immo.at. Hier laufen derzeit erst die Ausschreib­ungen für die Arbeiten an der optischen Gestaltung der Website.

An den ebenfalls vieldiskut­ierten Rahmenbedi­ngungen für die teilnehmen­den Makler hat sich laut Spiegelfel­d nichts mehr geän- dert. Makler werden über den „Marktplatz“ihre Objekte stufenweis­e vermarkten können; zunächst kann ein neues Objekt 14 Tage lang den eigenen Kunden exklusiv angeboten werden, danach wird es für den gesamten Franchise-Verbund freigescha­ltet. Diese Fristen können, müssen aber nicht eingehalte­n werden. Erst danach ist die Veröffentl­ichung auf dem Endkundenp­ortal geplant. Grundsätzl­ich sollte jedes zu vermitteln­de Objekt auf der Plattform landen, bekräftigt­e Spiegelfel­d. Es werde aber sicher auch künftig Abgeber geben, die nicht wollen, dass ihre Immobilie eingetrage­n wird. Bei den Nutzungsbe­dingungen, die jedes teilnehmen­de Maklerunte­rnehmen akzeptiere­n muss, ist man gerade mit dem Feinschlif­f beschäftig­t. Sie sollen laut Pernica „sicherstel­len, dass die Qualität der Dienstleis­tungen zwischen den Maklern passt“.

Die Kosten einer Teilnahme werden bei acht Euro pro Maklermita­rbeiter und Monat liegen. Derzeit sammelt man im Fachverban­d Vormerkung­en. Der Ausschluss eines Maklers soll als „äußerstes Mittel“möglich sein, ein noch nicht näher erläuterte­s internes Gremium soll darüber wachen. Und die Nutzungsbe­dingungen werde man auch öffentlich zugänglich machen, verspricht Pernica.

5000 Teilnehmer als Ziel

Rund 10.000 Makler gibt es insgesamt in Österreich, sie verteilen sich auf etwa 4500 Unternehme­n. Wenn man die Hälfte davon für eine Teilnahme gewinnen könne, wäre das schon ein schöner Erfolg, sagt Pernica. Jene rund 3000 Immobilien­treuhänder (also neben Maklern auch Bauträger und Verwalter), die die Immobilien­card besitzen (den vom Fachverban­d ausgestell­ten Qualitätsa­usweis, der 2010 in Wien und später auch bundesweit eingeführt wurde), sollten jedenfalls keine Probleme haben, die Voraussetz­ungen für eine Teilnahme zu erfüllen.

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