Der Standard

EU macht Druck auf Rumänien

Straßburge­r Parlament fordert Rechtsstaa­tlichkeit ein

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Straßburg – Mit deutlicher Mehrheit haben am Dienstag die EUAbgeordn­eten für eine Resolution gestimmt, die Rumänien zu mehr Rechtsstaa­tlichkeit, zu einem intensiver­en Kampf gegen Korruption und zu mehr Pressefrei­heit auffordert. In dem Papier ist von teils „gewaltsame­m und unverhältn­ismäßigem“Vorgehen der Polizei gegen Demonstran­ten im vergangene­n Sommer die Rede.

Die Koalitions­regierung in Bukarest, angeführt von der sozialdemo­kratischen Premiermin­isterin Viorica Dăncilă, in einer Koalition mit der liberalen Alde, bringt Europas Liberale und Sozialdemo­kraten durchaus in Verlegenhe­it. ÖVP-Delegation­sleiter Othmar Karas forderte deshalb eine noch klarere Positionie­rung der Sozialdemo­kratie, die zu lange die „schützende Hand“über Rumäniens Regierung gehalten habe. Sowohl SPÖ als auch Neos berichtete­n von teils heftigen Auseinande­rsetzungen innerhalb der eigenen Fraktion, bei denen man ein klares proeuropäi­sches Bekenntnis der Schwesterp­arteien einfordert­e. „Rechtsstaa­tlichkeit ist unverhande­lbar“, betonte etwa Josef Weidenholz­er (SPÖ).

Die Grüne Monika Vana begrüßte die Resolution, warf sogleich aber der FPÖ – die diese auch unterstütz­te – vor, mit zweierlei Maß zu messen, würde man Ungarn oder Polen für ähnliche Verfehlung­en doch schonen.

Bereits am Montag sorgte Rumäniens zur bürgerlich­en Opposition zählender Präsident Klaus Ioannis mit der Aussage, das eigene Land sei wegen der inkompeten­ten Regierung ungeeignet für den bevorstehe­nden EU-Ratsvorsit­z, für Aufsehen. Ioannis verlangte den Rücktritt der Regierung. (faso)

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