Freundliche Europäer, grantige Wiener
Trotz der schwachen Vorgabe der Wall Street von Montag zeigten sich Europas Börsen in guter Verfassung. In der Hoffnung auf eine Lösung im Zollstreit zwischen den USA und China griffen Anleger wieder bei europäischen Aktien zu. „Zu viele Vorschusslorbeeren will aber niemand verteilen“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „Die Anleger wollen Lösungen und Fakten sehen.“
Bei den Einzelwerten machten die Investoren einen Bogen um Bayer. Im dritten Quartal hatte der Konzern deutlich weniger Gewinn verbucht. Im Vorjahr hatte das Ergebnis jedoch von einigen Einmaleffekten profitiert. Einen Kurseinbruch verzeichnete Nordex. Preiskämpfe hatten den Windkraftexperten in die roten Zahlen gedrückt. Auch der Auftragseingang enttäuschte.
Vodafone war hingegen stark nachgefragt und steuerte auf den größten Tagesgewinn seit mehr als fünf Jahren zu. Der britische Mobilfunker hatte zuvor bekanntgegeben, in den nächsten drei Jahren mehr als eine Milliarde Euro einsparen zu wollen. Fast die gesamte Branche befand sich daraufhin im Aufwind. Zu den wenigen Ausnahmen zählte allerdings die Telekom Austria.
Auch sonst konnte die Wiener Börse nicht mit dem Umfeld Schritt halten. In den roten Bereich gedrückt wurde der ATX vor allem durch die schwache Tendenz der Energieschwergewichte Verbund und OMV, auch SchoellerBleckmann litt unter dem schwachen Ölpreis. Die schwache Tendenz von Technologieaktien riss auch AT&S nach unten. Wienerberger verbuchte gegen den Trend Kursgewinne. (red)