Freier Fall der Ölpreise bremst sich ein
Die Opec scheint für Förderkürzungen bereit zu sein. Sie will damit einem Überhang an Angebot und weiterem Preisverfall entgegensteuern. Anfang der Woche brachen die Tagespreise so stark ein wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr.
Spekulationen auf eine Drosselung der Opec-Fördermengen haben die Ölpreise am Mittwoch gestützt. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete im Verlauf mit 66,53 Dollar 1,6 Prozent mehr, auch der Preis für USLeichtöl der Sorte WTI erhöhte sich. Am Vortag hatten die Preise stark nachgegeben, nachdem USPräsident Donald Trump die Opec via Twitter aufgefordert hatte, die Produktion nicht zu kürzen. Branchenkenner sagten, dass die Orga- nisation erdölexportierender Länder eine Kappung um bis zu 1,4 Millionen Barrel pro Tag 2019 diskutiert. Damit wolle das Kartell einem Angebotsüberhang und Preisverfällen entgegensteuern.
Die Opec-Mitglieder Iran und Russland müssten dafür an Bord geholt werden, sagten Insider. Der Iran will keine Produktionsziele vorgeschrieben bekommen, da er wegen der US-Sanktionen weniger exportieren kann. Russlands Energieminister Alexander Novak sagte, es seien keine Notfallmaßnahmen geplant, um auf Preisschwankungen zu reagieren. Vielmehr müsse die langfristige Entwicklung beachtet werden. Jüngste Daten deuten auf eine schwächere Nachfrage auf den Ölmarkten hin, zugleich läuft die Produktion auf Hochtouren. Auch die International Energy Agency sagt für 2019 ein Überangebot voraus.
Anfang der Woche waren die Ölpreise im freien Fall. Die Einbrüche brachten diese Woche die stärksten Tagesverluste seit mehr als drei Jahren. Als Ursache gilt die Sanktionspolitik der USA gegen den Iran. Diese hatte die Preise anfangs stark getrieben, bis klar wurde, dass die USA vielen Staaten Ausnahmen für Öllieferungen aus dem Iran einräumten. (Reuters)