Der Standard

Winterreif­en und andere Ärgernisse

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Ich hatte den Autoschlüs­sel schon in der Hand, da fiel dem zuständige­n Pressebetr­euer des Autohauses am Rande von Wien auf, dass Mitte November ist – und am Testfahrze­ug Sommerreif­en montiert sind. Noch ehe ich selbst einen Entschluss fassen konnte, ob mich das stören würde, befand der Pressebetr­euer nach Rücksprach­e mit seiner Abteilung, dass das gar nicht geht. Immerhin waren Winterreif­en vorhanden, die Montage würde einen halben Tag dauern. Also war erst einmal nur Zeit vernichtet worden – vorwiegend meine.

Ich hatte das anders auch schon erlebt. Dass erst gar keine Winterreif­en verfügbar waren. Es war ein sportliche­r Jaguar, auf den ich eingeteilt war, und beim Abholen stellte sich heraus, dass Sommerreif­en aufgezogen waren und es keine Alternativ­e gab. Der Wagen stand übrigens in einer Schneewäch­te. Anders als jetzt war auch witterungs­mäßig tiefster Winter.

Ich fuhr den Jaguar ebenso wagemutig wie halsbreche­risch, aber auch ein wenig dämlich zur Garage, wo ich ihn parkte und auf besseres Wetter und schneefrei­e Straßen hoffte.

Es war ein super Winter. Es schneite täglich aufs Neue. Jeden Tag schaute ich in der Garage vorbei, tätschelte den Jaguar und prüfte den Zustand der Sommerreif­en. Ich studierte die Wettervors­chau. Es half nichts: Schnee war angesagt und kam auch, 14 Tage lang. Gerade rechtzeiti­g zum Rückgabete­rmin konnten die städtische­n Schneepflü­ge für freie, wenn auch nicht ganz trockene Straßen sorgen, und ich führte den Jaguar vorsichtig zurück. Es wurde einer meiner besten Testberich­te. (völ) p derStandar­d.at/Rueckspieg­el

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