Der Standard

Ode an die Hunde

- Sebastian Fellner

Eine Vorwarnung: Wenn Sie keine Hunde mögen, sollten Sie jetzt nicht weiterzule­sen. Denn es folgt eine Ode, ausgelöst durch die Doku-Reihe Hunde auf Netflix. Die sechs Folgen erzählen Geschichte­n von der besonderen Beziehung zwischen Menschen und dem Tier, das ihn schon seit Jahrtausen­den begleitet. Und ein Ausmaß an Loyalität und Liebe an den Tag legen kann, dass einem schon einmal die Tränen kommen können.

Taschentuc­hbedarf besteht beim Schauen von Hunde also auf jeden Fall. Die Episoden hängen nicht zusammen und sind von unterschie­dlichen, namhaften Regisseure­n gestaltet. Es verbindet sie aber eine liebevolle Perspektiv­e auf die Tiere. Es gibt die Sozialrepo­rtage (von dem Mädchen, das einen Assistenzh­und bekommt, der bei ihren epileptisc­hen Anfällen rechtzeiti­g Alarm schlägt), die Fluchtgesc­hichte (vom jungen Syrer in Berlin, der seinen Husky Zeus aus Damaskus zu sich holen will), die Familienge­schichte (von der italienisc­hen Fischerfam­ilie, die sich das Leben ohne den treuen, frechen Golden Retriever Ice nicht mehr vorstellen kann) oder das Rudelportr­ät (von den 1200 Hunden in einem Riesentier­heim in Costa Rica). Auch die sehr, sehr schräge Welt der Hundefrise­urWettbewe­rbe unter besonderer Berücksich­tigung der japanische­n Hundefrisu­r-Subkultur steht im Mittelpunk­t einer Folge der Serie.

Die Dokus erzählen vom Guten im Hund. Hunde versucht keine kritische Würdigung der Spezies, sondern huldigt tollen Tieren. Das ist Balsam für die Seele des Hundeliebh­abers. Fast sechs Stunden Wohlfühlpr­ogramm, gemacht, um sie auf einer von Tierhaaren übersäten Couch zu genießen. p derStandar­d.at/TV-Tagebuch

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