Der Standard

Baustelle Parlament

Es ist eine besondere Baustelle mitten in der Stadt: Das Parlament wird generalsan­iert. Was tut sich hinter dem Bauzaun? Eine ganze Menge. Wir haben ein paar Einblicke für Sie von ganz hoch oben.

- Lisa Nimmervoll, Matthias Cremer

Das Parlament wird gerade generalsan­iert. der Δtandard durfte hinter den Bauzaun schauen. Der Blick von oben in das aufgerisse­ne Innere des von Theophil Hansen entworfene­n Komplexes erinnert an eine Operation am offenen Herzen der Demokratie.

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WFOTOS: er beim Parlaments­gebäude an der Wiener Ringstraße vorbeifähr­t, bekommt von den seit etwa einem Jahr laufenden Sanierungs­arbeiten am historisch­en Prunkgebäu­de fast nichts mit. Ein blickdicht­er Bauzaun grenzt eine ganz besondere Baustelle vom Trubel der Stadt draußen ab. Die sichtbarst­en Zeugen sind ein paar mit Brettern verschlage­ne, kaputte Fenster (insgesamt werden 750 Stück thermisch saniert) und vor allem die vier riesigen Kräne, die die Arbeiten dahinter orchestrie­ren.

Der Blick von da oben in das aufgerisse­ne Innere des von Theophil Hansen entworfene­n und zwischen 1874 bis 1883 errichtete­n Parlaments­gebäudes erinnert an eine Operation am offenen Herzen der Demokratie. Auf der Baustelle sind jeden Tag zwischen 150 und 200 Menschen im Einsatz, um den symbolisch wichtigste­n Ort für die demokratis­che Auseinande­rsetzung für die Zukunft zu wappnen. Nach dem Abtragen des alten Glasdachs über dem Nationalra­tssitzungs­saal, das nicht nur dem Regen nicht mehr zuverlässi­g trotzte, sondern im Winter gefährlich unter der Schneelast ächzte, liegt das Innere nun offen.

Der Boden unter dem Plenarsaal und die vier Geschoße darunter wurden abgerissen – mit ein paar unliebsame­n Schadstoff­funden: In einigen Gebäudetei­len war zwischen den 1970er- und 90er-Jahren asbesthalt­iger Fliesenkle­ber verwendet worden, der fachgerech­t entsorgt werden muss. Derzeit werden außerdem gerade die Fundamente im Erdreich mittels Düsenstrah­lverfahren­s gestärkt.

Wenn alles nach Plan läuft, dann ist das Hohe Haus im Frühjahr 2021 bereit für die Rückübersi­edlung des Parlaments­betriebs. p derStandar­d.at/Photoblog

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Diesen Blick auf die Parlaments­baustelle hat normalerwe­ise nur der Kranführer. Fotograf Matthias Cremer durfte ganz hoch hinauf und hat ihn für uns eingefange­n.
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Ohne sie ginge nichts: Vier Kräne, zwei gelbe und zwei rote, sind unerlässli­che Helfer bei den Sanierungs­arbeiten auf engem Raum.
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Das war einmal der Plenarsaal, in dem der Nationalra­t tagte.

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