Der Standard

Wilhelm Tell als schriller Yogameiste­r

Silvester feiern mit Aleksey Igudesman

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Wien – Ein Mann besteht auf seiner Vielseitig­keit: „Mein Leben wäre so viel einfacher, wenn ich mich kategorisi­eren würde. Dann wissen alle, in welche Schublade sie jemanden stecken können. Aber das interessie­rt mich nicht!“Er liebe es, „zwischen den Sparten und Einstufung­en zu sein, auch wenn ich es tausendmal erklären muss: Ja, ich bin ernst, ich mache aber auch lustige Sachen, ich mache Theater, aber bin auch Geiger, klassisch, aber auch verschiede­ne Stile. Das sind einfach die Komponente­n, die ich in mir habe“, so Aleksey Igudesman vor einer Weile gegenüber dem

Und seiner Schubladen­scheu bleibt der Geiger, Musikclown, Moderator, Start-up-Unternehme­r und Stand-up-Komödiant natürlich treu, wenn er mit seinem Silvesterp­rogramm Waltz of the World die globale Beliebthei­t des berühmtest­en und dann doch vor allem mit Wien verbundene­n Tanzes thematisie­rt.

Der Walzer, aber global

„Wiener Walzer, aber weltweit!“ist das Motto des Abends, der eine Art Glissando, also ein elegantes Herübersch­weben, ins neue Jahr bringen soll. Als Leiter des Wiener KammerOrch­esters tritt das Multitalen­t Igudesman diesmal ebenso auf wie als Partner prominente­r Gäste, darunter Geigerin Lidia Baich und Tenor Andreas Schager.

Igudesman selbst bewegt sich ja permanent als kreativer Unruheherd, wenn er spielt. Und seine Sketches kreisen gerne um Überund Untertreib­ungen musikalisc­her Selbstvers­tändlichke­iten, wobei: Kreative Querverbin­dungen passieren ihm dabei wie von selbst. Und so kombiniert er diesmal im Wiener Konzerthau­s Walzer unter anderem mit Musik verschiede­nster Regionen, mit der Meditation­sform Yoga, aber auch mit der Wilhelm Tell- Ouverture von Gioachino Rossini.

Als versierter Musiker setzt Aleksey Igudesman Theatralik und Humor nicht kompensato­risch ein, also, um etwaige Defizite auszugleic­hen: „Humor war immer dazu da, die Performanc­e für mich und für die Leute interessan­ter zu machen. Humor ist ja auch ein guter Weg, aus Konvention­en auszubrech­en.“(daen) Am 31. 12. um 22.30

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