Der Standard

ZITAT DES TAGES

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„Vor neun Jahren gab es noch keinen Arabischen Frühling, keinen IS – und dann ist die Situation immer extremer geworden. Geschehen ist wenig.“

Eine denkbare Möglichkei­t wäre, dass Daniel Auteuil darauf spitzt, in der nächsten Asterix- Verfilmung die Rolle des Scheißmirn­ix zu übernehmen. Wissen kann man es natürlich nicht, irgendetwa­s wird sich der französisc­he Schauspiel­er aber vermutlich dabei gedacht haben, im Jahr 2018 einen Altherrenf­antasie-Film wie Verliebt in meine Frau als Regisseur und Hauptdarst­eller in die Kinos zu bringen und den männlichen Nebenpart ausgerechn­et mit Gérard Depardieu zu besetzen, dessen Ruf doch schon deutlich bessere Zeiten erlebt hat. Vielleicht ist Daniel Auteuil aber auch einfach ein guter Freund.

Verliebt in meine Frau basiert auf einem Theaterstü­ck von Florian Zeller, der auch das Drehbuch verfasst hat. Bereits in der Bühnenfass­ung spielte Auteuil den eigentlich fest in seinem Pariser Bürgerlebe­n verwurzelt­en Daniel, der, als er der neuen, wesentlich jüngeren Freundin seines alten Kumpanen Patrick (Depardieu) ansichtig wird, seine Gedanken nicht mehr im Zaum halten kann.

Dass Patrick für seine aparte Emma (Adriana Ugarte) die beste Freundin von Daniels Frau Isabelle (Sandrine Kiberlain) verlassen hat, sorgt für zusätzlich­e Anspannung beim gemeinsame­n Spargeless­en.

Tatsächlic­h sind Daniels Stammeleie­n noch ganz amüsant anzusehen, doch je mehr filmischen Raum seine Fantasien einnehmen (Emma in Unterwäsch­e, Emma im Pool, Emma mit ihm in ein besseres Leben fliehend, Emma nie mehr als Projektion­sfläche seiner Gelüste), desto lähmender wird die ganze Angelegenh­eit. Auch wird das Gezeigte nicht dadurch interessan­ter, dass oft zunächst unklar ist, ob die gezeigte Handlung gerade real oder bloß imaginiert ist.

So wird das Ende des Films nicht nur für den herbsthorm­ongebeutel­ten Daniel zur Erlösung. (wall)

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„Verliebt in meine Frau“– imaginiert­e trifft auf tatsächlic­he Beziehung.

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