Nach dem Feuer kommt der Schlamm
Erste Regenfälle seit sechs Monaten könnten in Kalifornien die Rettungs- und Bergemaßnahmen behindern
Sacramento – Starke Regenfälle helfen zwar, die Waldbrände im Norden Kaliforniens einzudämmen, doch bergen sie auch Gefahren in sich. Sie könnten Schlammlawinen auslösen, die die Rettungs- und Bergearbeiten behindern würden. Laut Wetterbericht werden in den kommenden Tagen bis zu 15 Zentimeter Niederschlag erwartet. Es handelt sich um die ersten starken Regenfälle in den vergangenen sechs Monaten. In einigen Regionen wurde vor Sturzfluten gewarnt.
Die Gefahr durch Schlamm und Sturzfluten ist vor allem deshalb gegeben, da nach den Bränden keine Vegetation mehr übrig ist, die das Erdreich zusammenhalten könnte. Auch für jene Menschen, die ihre Häuser verloren haben und nun in Zelten im Freien übernachten, ist der Regen ein Problem.
Von den Niederschlägen betroffen ist vor allem das Gebiet um die Stadt Paradise rund 290 Kilometer nordöstlich von San Francisco. Dort wütete das sogenannte „Camp“-Feuer, das insgesamt mehr als 13.500 Hauser zerstörte. Der Brand erstreckte sich über eine Fläche von 62.000 Hektar. Die Ursache für das Feuer wird noch untersucht.
Indessen öffneten Lagerhäuser ihre Tore, um Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, Unterschlupf zu gewähren. Starkoch José Andrés kündigte an, für die Menschen ein Menü an Thanksgiving zuzubereiten. Mehr als 830 Menschen haben sich freiwillig gemeldet, um an dem US-Feiertag die Reste niedergebrannter Häuser nach vermissten Menschen zu durchsuchen. Der Verbleib von mehr als 500 Menschen ist noch unklar. (red)