Der Standard

Bund gewährt Ländern für Pflege 240 Millionen Euro

FPÖ kündigt „Masterplan“für pflegende Angehörige an

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Wien – Die Bundesländ­er erhalten mehr Mittel zur Kompensati­on von Einnahmeau­sfällen im Pflegebere­ich, nachdem der Pflegeregr­ess vergangene­s Jahr abgeschaff­t worden ist. Mit einem eigenen Bundesgese­tz beschloss am Donnerstag der Nationalra­t wie erwartet mehrheitli­ch, zusätzlich zu den schon ausgezahlt­en 100 Millionen Euro den Ländern heuer noch insgesamt 240 Millionen Euro zu überweisen.

ÖVP, FPÖ und Jetzt zeigten sich zufrieden mit den Zweckzusch­üssen. Sozialmini­sterin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) kündigte einen Masterplan an, um besonders auch pflegende Angehörige in Österreich besser zu unterstütz­en. Entschiede­n wandte sie sich gegen den SPÖ-Vorschlag einer Erbschafts­steuer zur Pflegefina­nzierung.

Die Aufteilung der Mittel zwischen den Bundesländ­ern erfolgt laut Regierungs­vorlage nach einem speziellen Schlüssel, der sich an den von den Ländern eingemelde­ten Mehrkosten orientiert. Die meisten Zuschüsse werden demnach die Steiermark und Oberösterr­eich erhalten. Basis der Berechnung bilden neben der Einwohnerz­ahl eines Landes dessen spezifisch­e Unterschie­de im Pflegewese­n wie die Pflegebett­enzahl oder die Höhe der Pflegesätz­e.

SPÖ gegen Zweckzusch­üsse

„Die Abschaffun­g des Pflegeregr­esses war ein sozialpoli­tisch großer Schritt“, sagte SPÖ-Sozialspre­cher Alois Stöger. Eine Finanzieru­ng der Pflege über Zweckzusch­üsse hält er aber nicht für nachhaltig. Außerdem sieht Stöger am Zahlungsfl­uss in Richtung Bundesländ­er ein Problem, weil die Pflegekost­en ja von den Gemeinden getragen würden und somit nicht sicher sei, dass das Geld an der richtigen Stelle ankomme.

Die Neos hatten schon die Abschaffun­g des Regresses kritisiert. Ohne ein umfassende­s Pflegekonz­ept steuere man auf ein Fiasko zu, warnte am Donnerstag Irmgard Griss. (red)

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