Der Standard

Verschnauf­pause währte nur kurz

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Anleger in Europa haben nach einem kurzen Zwischenho­ch der Börse schon wieder den Rücken gekehrt. Dax und Euro Stoxx 50 verloren am Donnerstag rund ein halbes Prozent. Schuld daran war auch der US-Feiertag Thanksgivi­ng, weswegen die Börsen an der Wall Street geschlosse­n blieben. Die Hoffnungen hätten sich schnell zerschlage­n, dass die Kursrally zur Wochenmitt­e der Startschus­s für eine neue Erholung gewesen sei, sagte Aktienmark­tstratege Russ Mould AJ vom Handelshau­s Bell Investment. Am Mittwoch hatte der Dax erstmals nach fünf Verlusttag­en 1,6 Prozent im Plus geschlosse­n.

Die Nerven der Anleger strapazier­te erneut der Haushaltss­treit der Europäisch­en Union (EU) mit Italien. Vor allem Bankenwert­e flogen an der Mailänder Börse aus den Depots. Der Branchen- index gab zeitweise zwei Prozent nach.

Das hochversch­uldete südeuropäi­sche Land zeigt sich auch nach der jüngsten Eskalation hart. Sein Land werde dem Druck der EU, die wegen Verstößen gegen EU-Regeln mit einem Strafverfa­hren droht, nicht nachgeben, sagte Vizeregier­ungschef Matteo Salvini. EU-Wirtschaft­skommissar Pierre Moscovici erklärte dagegen, er sei zuversicht­lich, dass es am Ende eine Einigung geben werde. An den italienisc­hen Anleihemär­kten herrschte daher etwas Entspannun­g. Die Renditen der zweijährig­en Titel fielen zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende September.

Auch der ATX in Wien tendierte etwas schwächer. Zu den größten Tagesverli­erern zählten Lenzing und Verbund. Größten Gewinner waren Simmo AG und FACC. (red)

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