Zuneigung, die Grenzen überwindet
Was im Musical „Meine Stille Nacht“passiert, bevor alle „Stille Nacht“singen
Um Missverständnissen vorzubeugen: Was der Intendant des Salzburger Landestheaters, Carl Philip von Maldeghem, in die Wege geleitet hat und was Andreas Gergen inszeniert, ist nicht die Musicalwerdung der Entstehungsgeschichte von Stille Nacht. Es ist eine Story im Hier und Jetzt. Also: In Pittsburgh ist Justin zur Vorweihnachtszeit etwas unrund. Die Eltern machen Stress, beim Großvater findet er Verständnis. Justin erinnert sich an die ferne, glückliche Zeit mit der österreichischen Austauschschülerin Elisabeth, der er zum Abschied eine Stille Nacht- Spieluhr geschenkt hat, und entschließt sich spontan, zu ihr nach Salzburg zu fliegen.
Dort arbeitet besagte Elisabeth mittlerweile als Jugendreferentin eines Musikfestivals. Die Präsen- tation ihres progressiven Weihnachtsprogramms fällt bei der Presse allerdings durch.
Hans, der Konzertmanager des Festivals und auch Freund von Elisabeth, engagiert Justin als Chorleiter. Elisabeth erkennt den Amerikaner jedoch aufgrund der doch eher langen Trennung nicht wieder. Justins erste Chorprobe wird ein Fiasko, für die geflüchteten Chormitglieder findet er schnell Ersatz: zwei rumänische Straßenkinder, den irischen Gitarristen Sam, den nigerianischen Drummer Dom und die Transgender-Keyboarderin Vi.
Auf der Weihnachtsfeier von Elisabeths Mutter, der Baronin, kommt die Truppe super an. Als sich der euphorisierte Justin Elisabeth zu erkennen gibt, weist diese ihn aber ab. Nachdem auf der Weihnachtsfeier eine Kette ge- stohlen wurde, werden die Jugendlichen inhaftiert. Hans hinterlegt für sie eine Kaution unter der Bedingung, dass Justin nach Amerika zurückkehrt. Als Hans Elisabeth einige Zeit später einen Heiratsantrag macht, nimmt sie ihn zögernd an.
Doch die Kids von der Band wollen Justin und Elisabeth wieder zusammenbringen und laden sie zum Konzert ein. Als sie dort von Hans überrascht werden, will dieser die Polizei rufen und die Musiker verhaften lassen – worauf Elisabeth mit ihrem Verlobten bricht. Danach stürmen Elisabeth und die Kids die Bühne des Weihnachtskonzerts, gemeinsam rocken sie den Laden. Hans wird von der Baronin seines Amtes enthoben – am Ende stimmen alle dann natürlich Stille Nacht, heilige Nacht an. (sten)