Der Standard

16 europäisch­e Staatschef­s fordern mehr Klimaschut­z

Der von Bundespräs­ident Van der Bellen initiierte Appell soll zum Gelingen der Klimakonfe­renz beitragen

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Wien – 14 europäisch­e Präsidente­n und zwei Regierungs­chefs unterstütz­en den von Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen initiierte­n Klimaschut­z-Appell. Er soll zum Gelingen der Klimakonfe­renz (Cop 24) in Katowice in Polen beitragen, sagte Van der Bellen bei einem Gespräch in der Hofburg.

Zu den Unterzeich­nern zählen Deutschlan­ds Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier und Italiens Präsident Sergio Mattarella. Weitere Unterstütz­er sind die Staatsober­häupter von Zypern, Finnland, Griechenla­nd, Ungarn, Island, Irland, Lettland, Litauen, Portugal, Schweiz und Slowe- nien. Auf Nachfrage zu fehlenden Unterschri­ften verwies Van der Bellen etwa auf die Einschränk­ung für Monarchen, außenpolit­ische Aussagen zu treffen, und deren Premiermin­ister würden bei der Cop 24 verhandeln. Dennoch unterzeich­neten der niederländ­ische Ministerpr­äsident Mark Rutte und Schwedens Stefan Löfven das Papier.

Auffällig ist zudem, dass Polen fehlt. Van der Bellen wertet das als Versuch des Austragung­sorts der Cop 24, sich neutral zu verhalten. Jedoch produziert Polen immer noch einen Großteil seines Stroms mit Kohle.

Van der Bellen geht von intensiven Verhandlun­gen in Katowice „bis zum Schluss“aus. Es wird darum gehen, die Regeln auszuarbei­ten, nach denen das Pariser Abkommen umgesetzt wird. Gelinge das nicht, bleibe das Abkommen „mehr Poesie als Realität“. Viele komplexe Fragen seien noch offen. Aber, ergänzt er: „Wir brauchen diesen Erfolg. Denn das Klima selbst verhandelt nicht mit uns.“Die Klimakrise sei bereits heute weltweit spürbar. Auch die Stabilität und Sicherheit würden vom Klimawande­l bedroht.

Die Staatsziel­e würden im Moment noch nicht ausreichen. Das zeigt auch der jüngste Bericht des Klimarats. Demnach müssten sofort drastische Maßnahmen gesetzt werden.

In diesem Zusammenha­ng war Kritik an Österreich­s Klimapolit­ik Thema. Van der Bellen verwies auf die Klimastrat­egie der Regierung: „Ich bin zuversicht­lich, dass sie zügig umgesetzt wird.“Österreich­s jüngst wieder steigende Emissionen nannte er „schlecht“.

Am Eröffnungs­tag werden 40 bis 60 Staatsober­häupter anwesend sein. Der Bundespräs­ident wertet das als klares politische­s Zeichen an die Verhandler, „sich entspreche­nd zu bemühen“. (july)

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