Der Standard

Affäre um Grundverso­rgungsgeld­er

Laut „Krone“soll Wien in 750 Fällen zu viel ausbezahlt haben – Dementi

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Wien – Die Fremdenpol­izei prüft derzeit, ob Asylwerber­n in Wien von Partnerorg­anisatione­n des Fonds Soziales Wien (FSW) unrechtmäß­ig Mittel aus der Grundverso­rgung ausbezahlt worden sind. Laut einem Bericht der Kronen Zeitung sollen Personen nicht bezugsbere­chtigt oder bereits abgeschobe­n gewesen sein. Der FSW berichtete von 18 Fällen. Der Verdacht ist nicht erhärtet.

Man habe sofort nach dem Bekanntwer­den reagiert und kontrollie­rt, versichert­e FSW-Chefin Anita Bauer am Freitag. Es sei in keinem einzigen der bekannten Fälle einer Person zu viel Geld ausbezahlt worden. Von den in dem Zeitungsbe­richt ebenfalls genannten 750 möglichen Fällen – kolportier­t wird auch ein Schaden von zehn Millionen Euro – wisse man nichts. Es habe dazu seitens des Innenminis­teriums noch keine Kontaktauf­nahme gegeben.

Bauer machte die Komplexitä­t der Abrechnung­smodalität­en für die Situation ver- antwortlic­h. In der Grundverso­rgung werden die Gelder durch den FSW vorgestrec­kt, anschließe­nd wird mit dem Bund abgerechne­t: „Wir haben schon mehrmals darauf hingewiese­n, dass die BMI-Datenbank veraltet und nicht praktikabe­l ist – weder für uns noch für die beauftragt­en Organisati­onen.“Der Rechnungsh­of habe den FSW schon 2017 aufgeforde­rt, „verstärkt auf das Bundesmini­sterium für Inneres“einzuwirke­n, um das System zu vereinfach­en.

Die Rathausopp­osition nahm hingegen den FSW bzw. die Stadt in die Pflicht. Der geschäftsf­ührende Obmann der Wiener FPÖ, Johann Gudenus, forderte etwa eine „lückenlose Aufklärung“, ob sich auch Dritte bereichert haben. Der nicht amtsführen­de ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch zeigte sich wiederum überzeugt: „In Wien werden Sozialleis­tungen noch immer vollkommen unkontroll­iert vergeben.“(APA)

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