Uni Wien baut „House of Jobs“
Statt sehr vieler Firmenstände für sehr, sehr viele Studierende setzt die Uni Wien ein maßgeschneidertes Format für künftige Jobs in die Welt. Rektor Heinz Engl spricht insgesamt von „Aufbruchssituation“.
Viel Gewusel in der Aula, unglaubliche Schallentwicklung, sehr viele Info-Unterlagen, ein paar Goodies von den Firmenständen, Schlange stehen oder Vorbeischlendern bei den Angeboten der Jobmesse der größten Uni des Landes – das ist für Studierende des Hauses ab kommendem Jahr vorbei.
Die Uni Wien bricht mit dem bekannten Konzept der Jobmesse, um ihre Frauen und Männer an Arbeitgeber zu bringen, und baut das „House of Jobs“. Dies soll ein maßgeschneidertes Zusammentreffen von Unternehmen und Studierenden aller Fortschrittsstufen je nach Bedarf und Interesse parallel an fünf Standorten mit verschiedenen Formaten: Vorträge, Interviews, Einzelgespräche.
Für das Karrierezentrum Uniport wird das im Vorfeld anstrengender und aufwendiger, weil Schnittmengen im Vorfeld abgeklärt werden müssen, sehr viele Einzeltermine organisiert und weiters eine Zuhörerschaft gelenkt werden muss, die halt noch gar nicht weiß, wohin sie beruflich will und soll.
Begonnen hat diese bessere Art der Maßschneiderei schon vor drei Jahren mit der langen Nacht der Unternehmen, bei der bis zu eintausend Studierende gezielt zu Unternehmensführungen gebracht wurden. Start im Wiener Rathaus, dann mit Bussen in die Firmen, dann Aufarbeiten beim Clubbing mit den Businessleuten.
Rektor Heinz Engl unterstützt die neuen Top-down-Wege. Im Gespräch mit dem ist es dem Rektor ein wesentliches Anliegen, „Streuverluste“auch für Unternehmen zu minimieren. Weniger Bauchladen, mehr Fokus für beide Seiten.
„Im Aufbruch“
Die Uni mit ihren mehr als 91.700 Studierenden und über 9500 Mitarbeitern sei in einer Aufbruchssituation, bezieht sich der Rektor energetisch und freudvoll auch auf die zusätzlichen rund 200 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren oder auf fächerübergreifende Forschungsfelder, für die aktuell auch über 70 Professuren ausgeschrieben sind. Aus den biografischen Linien der Alumni sei deutlich zu sehen, dass auch jene Fächer, bei denen das Berufsbild nicht klar ist, erfolgreiche Absolventen hervorbringt – man finde etwa Theaterwissenschafter unter namhaften Persönlichkeiten in Politik und Wirtschaft.
Die Aufgabe der Uni sei natürlich auch zu sehen, wo die Absolventinnen und Absolventen aus Auch in Sachen „third mission“umtriebig: Rekor Heinz Engl bringt eine neue Jobmesse für Studierende in sein Haus.
der Vielfalt der Studienfächer unterkommen können, wie sie auf Arbeitsmärkte der Zukunft gut vorbereitet werden können, wiewohl die Statistik bis jetzt fast allen relativ schnell nach Abschluss Fixanstellungen nachweist. Der große Alumni-Verband des Hauses ist dabei datenmäßig gut aufgestellt. Insgesamt ließe sich daraus eine gute Zufriedenheit mit den Absolventen ableiten, sagt der Rektor.
Bernhard Wundsam, Leiter des Karrierezentrums Uniport, spricht von einer „Weiterentwicklung des Formats“Karrieremesse in diesem Zusammenhang und von einem „besseren Matching“.
Ein Nachmittag lang gehe es um das Zusammentreffen mit Studierenden, die im Fokus der Firmen sind. „Wohnzimmeratmosphäre“solle diesen Nachmittag am kommenden 12. Juni prägen. Vom Zuhören bis zum konkreten Bewerben ist alles möglich. Man rechne mit rund 50 Arbeitgebern, die sich präsentieren und in Diskurs treten, etwa 200 Studierende pro Standort werden erwartet.
Welche Studierendengruppen sind schwierig zu mobilisieren? Diejenigen, die glauben, es gäbe für sie kein Angebot. Auch da will das neue „House of Jobs“helfen. p www.uniport.at/houseofjobs