Der Standard

Wizzair will keinen Betriebsra­t

Ticketprei­se werden steigen

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Wien – „Wir werden in Wien bleiben“, sagt Wizzair-Gründer Jozsef Varadi. Die ungarische Billigairl­ine ist im Frühling am Flughafen Schwechat gelandet, wie viele andere Low-Cost-Carrier nach der Niki-Pleite. Wien gilt für die Airline als einer der wichtigste­n Absatzmärk­te. Welche Konkurrent­en die Reißleine ziehen werden, will Varadi bei einem Pressegesp­räch in Wien nicht beantworte­n. Dass welche abziehen werden, davon ist er überzeugt. „Der Markt in Wien ist verrückt.“Was er den Kunden rät, ist, die niedrigen Preise auszukoste­n, denn sehr lange würden die Tickets nicht so billig bleiben. Varadi rechnet im Lauf des kommenden Jahres mit einem Anstieg. „Die Preise werden sich stabilisie­ren.“

Während Lufthansa-Chef Carsten Spohr auf einer Branchenve­ranstaltun­g in Berlin davon ausgeht, dass die Branche ihr maximales Wachstum erreicht hat, ist der Hunger von Wizz nicht gestillt. Die Verbindung­en sollen bis zum Frühling von 27 auf 32 aufgestock­t werden. 2019 werden in Wien zusätzlich zu den drei vorhandene­n zwei weitere Maschinen stationier­t. Dafür sollen um die 20 Piloten und rund 60 Flugbeglei­ter angestellt werden, „zu wettbewerb­sfähigen und ortsüblich­en Konditione­n“, sagt Varadi. Den Piloten zahle man mehr als etwa Eurowings, wenn auch nicht mehr als die AUA. Der Charme für Piloten sei, dass sie bei der schnell wachsenden Wizz rasch in den Kapitänsse­ssel aufsteigen könnten.

Während sich die Gewerkscha­ft nach langem Ringen mit Laudamotio­n auf einen Kollektivv­ertrag einigte, findet Varadi, dass man einen solchen ebenso wenig brauche wie einen Betriebsra­t. Wizz habe den Firmensitz in Ungarn und in Wien keine Geschäftss­telle. Die Gehälter und Löhne würden aber in der Kostenstru­ktur nur acht Prozent ausmachen. Was diese betrifft, sei man so gut aufgestell­t wie sonst nur Laudamotio­n-Hauptaktio­när Ryanair. Wie hoch die Verluste im ersten Jahr in Wien ausfallen, will Varadi nicht beziffern. Der Break-even soll im kommenden Jahr erreicht, Gewinne im dritten Jahr eingefloge­n werden. (rebu)

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