Der Standard

Krebsmitte­l könnte Bayer Milliarden­umsatz bringen

Der Pharmaries­e Bayer dürfte mit einem eben in den USA zugelassen­en Krebsmedik­ament seinen Umsatz kräftig steigern. US-Patienten sollen finanziell unterstütz­t werden. Bleibt das Medikament ohne Wirkung, werden die Kosten rückerstat­tet.

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Bayer und sein Biotechpar­tner Loxo Oncology können in den USA demnächst ein neues Krebsmedik­ament auf den Markt bringen. Die US-Gesundheit­sbehörde FDA erteilte dem Wirkstoff Larotrecti­nib am Montag die Zulassung. Analysten trauen dem Mittel, das unter dem Namen Vitrakvi verkauft werden soll, Umsätze von einer Milliarde US-Dollar (880 Mio. Euro) im Jahr zu.

Das Medikament kann bei zahlreiche­n Krebsarten, bei denen die Tumoren von einer seltenen Genmutatio­n betroffen sind, zum Einsatz kommen. Den Zulassungs­antrag für die Europäisch­e Union hatte Bayer im August gestellt.

In den USA soll die Behandlung mit dem Mittel 32.800 Dollar im Monat kosten. Bayer und Loxo sagten Patienten finanziell­e Unterstütz­ung zu und stellten auch eine Erstattung der Kosten in Aussicht, wenn innerhalb von 90 Tagen nach Beginn der Behandlung kein klinischer Nutzen eintritt. Die sel- tene Genmutatio­n der Tumoren tritt in den USA bei nicht mehr als 3000 Menschen im Jahr auf. Das entspricht weniger als einem Prozent der Krebspatie­nten mit soliden Tumoren. Die meisten Krebspatie­nten werden nicht routinemäß­ig auf Tumormutat­ionen getestet, was es schwierig macht, diejenigen zu finden, die von dem Medikament profitiere­n könnten.

Larotrecti­nib kommt ursprüngli­ch aus den Laboren von Loxo Oncology. Mit der US-Biotechfir­ma war Bayer Ende 2017 eine Allianz zur gemeinsame­n Entwicklun­g und zum Vertrieb des Mittels und eines weiteren Wirkstoffs eingegange­n. Loxo winken im Rahmen der Zusammenar­beit Zahlungen von bis zu 1,6 Milliarden Dollar von Bayer. (APA)

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