Neymar hat gelitten und getroffen
Paris schlägt Liverpool, Klopp beklagt die Theatralik
Paris – Leonardo DiCaprio schaute zu, aber für Jürgen Klopp war der Hollywoodstar an diesem Abend nicht der größte Schauspieler in Paris, sondern Neymar. „Dass er noch stehen kann nach allem, was auf ihn eingeprasselt ist an harten Tacklings, ist ja Wahnsinn“, sagte der Deutsche süffisant, nachdem sein FC Liverpool 1:2 bei Paris Saint Germain verloren hatte: „Jeder weiß, was sie machen wollen. Vor allem, was Neymar machen will. Und trotzdem wird es toleriert. Das macht die Sache schon ein bisschen schwierig.“
Klopp redete sich hinterher richtig in Rage, weil ihm und seinen Reds als Vorjahresfinalist plötzlich das Aus nach der Vorrunde in der Champions League droht. Und weil sich der 51-Jährige im deutschen Trainerduell mit Thomas Tuchel von Schiedsrichter Szymon Marciniak benachteiligt fühlte. Die „500.000 Unterbrechungen in der zweiten Halbzeit“nannte Klopp „eine kleine Hürde“. Viele Spieler, „besonders Neymar“, seien „immer gefallen, als wäre es etwas Ernstes“.
Liverpool sei „eines der fairsten Teams in England, aber heute Abend sahen wir aus wie Schlachter.“Klopp wollte „nicht sagen, dass Paris den Sieg nicht verdient hätte. Ich erwarte auch keine Hilfe vom Schiedsrichter. Ich erwarte nur, dass er die Dinge beruhigt.“
Doch seiner Meinung nach fiel der Unparteiische auf die Pariser Theatralik herein. Neymar erzielte übrigens den zweiten Treffer. Liverpool muss als Dritter am letzten Spieltag gegen den Tabellenführer Napoli unbedingt gewinnen (mit zwei Toren Unterschied), um das Achtelfinale zu erreichen. Paris reicht ein Erfolg bei Roter Stern Belgrad. (sid, red)