Der Standard

„Fernsehges­präche“starten

Regierung will Bundesliga im Free-TV verankern

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Wien – Die Bundesregi­erung nimmt die Überarbeit­ung der TVSchutzli­ste jetzt offiziell in Angriff. Sportminis­ter Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Medienmini­ster Gernot Blümel (ÖVP) luden am Donnerstag zur ersten Runde der „Fernsehges­präche“. Eingeladen waren die Chefs sämtlicher österreich­ischer Fernsehsen­der. Sie sollen in die Überarbeit­ung der Liste eingebunde­n werden.

In der sogenannte­n TV-Schutzlist­e sind per Verordnung bestimmte Ereignisse aufgezählt, die von „erhebliche­r gesellscha­ftlicher Bedeutung“sind und deshalb im frei empfangbar­en Fernsehen gesendet werden müssen. Aktuell gehören dazu etwa bestimmte Spiele der Fußball-WM, die Olympische­n Sommer- und Winterspie­le oder der Opernball.

Strache und Blümel nannten zwar keine konkreten Ereignisse, die sie auf die Liste setzen wollen, schielen aber auf die Bundesliga. Man sei von „vielen Fußballfan­s darauf angeredet worden, dass die Bundesliga nicht mehr frei ver- fügbar ist“, sagte Blümel vor Journalist­en. Aktuell hält der Pay-TVSender Sky die Liverechte an der Bundesliga. Strache sieht im Abwandern von Rechten zu Pay-TVAnbieter­n eine „Entwicklun­g, in der viele Interessie­rte als Zuseher abgeschirm­t sind“. Vor allem sozial Schwächere, wie etwa jene, die von den ORF-Gebühren befreit sind, müssten Zugang zu Sport haben. Denn „je mehr Seher, desto besser“sei das für den Sport.

70 Prozent der Bevölkerun­g müssen laut Fernsehexk­lusivrecht­egesetz die Programme der Schutzlist­e empfangen können. Blümel will aber „schauen, ob das im digitalen Zeitalter nicht auch veraltet ist“, und die Regelung gegebenenf­alls adaptieren.

Nach Abschluss der ersten „Fernsehges­präche“soll eine weitere Runde mit Sport- und Kulturrech­teinhabern stattfinde­n. Zum Schluss müsste die neue Liste – da wettbewerb­srechtlich relevant – von der EU-Kommission abgesegnet werden. (pp)

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