Technische Uni Wien lockt Philanthropen mit neuer Stiftung
Zusätzliche Gelder für Anschub, für Stiftungsprofessuren, Forschung und Weiterbildung im Visier
Wien – Professionelles Anwerben von Zuwendungen kommt an den heimischen staatlichen Unis in die Gänge. Aktuell hat die Technische Universität Wien eine Stiftung für Forschung und Lehre gegründet, um Private Gelder nach vielfachen internationalem Vorbild anzuwerben und zu managen.
Rektorin Sabine Seidler: „Universitäten sind Innovationsträger – von der Grundlagenforschung bis zur angewandten Forschung wird an neuen Methoden und Werkzeugen gearbeitet, um unser aller Leben zu verbessern. Die TUW Foundation wird uns ermöglichen, Ideen und Projekte umzusetzen, die uns unser Globalbudget nicht erlaubt.“Die Entwicklung von Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogrammen solle damit ebenso unterstützt werden wie Forschungs- und Studienprojekte. Weitere geplante Maßnahmen sind die Einrichtung von Stiftungsprofessuren, die Vergabe von Stipendien und Preisen, die (Vor-)Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen sowie die Anschubfinanzierung innovativer universitärer Vorhaben. Einsatzgebiete für Unterstützung finden sich also ausreichend.
„Es ist eine außerordentlich schöne Aufgabe, die TU Wien gemäß ihrem Motto ‚Technik für Menschen‘ voranzubringen. Mit der TUW Foundation besteht für Unter- stützer und Förderer jetzt dazu eine völlig neue Option“, freut sich Stiftungssekretär Michael Kaiser. Er ist selbst Absolvent.
Ehrenamtlich im Vorstand sitzen Wirtschaftsprüferin Elfriede Baumann (Vorsitzende), Franz Wojda von der TU Wien. Robert Gulla (Lukoil), Klaus Malle (Berater) und Rechtsanwalt Andreas Theiss. Sobald Geld vorhanden ist, wird das von Raiffeisen verwaltet.
An die Milliardenbudgets amerikanischer Unis wird die TU nicht herankommen. Andere vergleichbarere technische Universitäten, etwa jene in München mit rund 50 Mio. Euro Stiftungskapital oder die ETH in Zürich (rund 300 Mio. CHF) dürften aber wohl als Benchmark dienen, auch wenn eine philanthropische Kultur in Österreich noch nicht weit entwickelt ist.
Seit Institutionalisierung eines Fundraising an der TU Wien im Herbst 2016 sind ihm zufolge 1,2 Mio. Euro neue Gelder akquiriert worden.
Die Uni mit ihren rund 5000 Mitarbeitern und etwa 30.000 Studierenden wirft rund um die Stiftungsgründung auch die Angel verstärkt nach den zusammen mehr als 55.000 Absolventen in der Wirtschaft aus. Return heißt die Kampagne, die Erfolgreiche an die Alma Mater zurückbringen und die Börsen öffnen sollen. (red) ptuw. foundation