Rapid hat die Nachspielzeit entdeckt
Veton Berisha wahrte mit dem späten 1:0 bei Wacker Innsbruck Rapids Hoffnung auf den Einzug ins obere Playoff. Meister Salzburg schlug Altach im Schongang mit 1:0. Die Austria siegt derweil fast in Serie.
Wacker Innsbruck hat am Sonntagnachmittag Rapid durchaus gefordert, in manchen Phasen fast überfordert. Es war die Nachspielzeit am Tivoli, und es lief auf ein prinzipiell gerechtes torloses Fußballmatch hin, als Folgendes passierte: Stefan Schwab passt zu Boli Bolingoli, der schickt den eingewechselten Veton Berisha in die Tiefe. Der Norweger, das Gegenteil eines Goalgetters, macht trocken das 1:0. Die darauffolgende Jubeltraube war beachtlich.
Am Donnerstag hatte Philipp Schobesberger in der Europa League bei Spartak Moskau ebenfalls in der Nachspielzeit den 2:1Siegtreffer erzielt. Auch er war eingetauscht worden, am Sonntag fehlte er verletzt. Trainer Dietmar Kühbauer ist ein glückliches Händchen nicht abzusprechen. Ein Remis in Innsbruck wäre im Kampf um einen Platz im oberen Playoff fatal gewesen, so aber lebt die Hoffnung. Vor der Winterpause kommen noch Sturm und die Austria, dazwischen steigt der Showdown in der Europa League gegen die Glasgow Rangers. Kühbauer war über den späten Erfolg bei Wacker hocherfreut. „Wir bleiben drinnen im Konzert. Dieser Sieg gibt Berge. Aber natürlich hat nicht alles geglänzt.“
Meister Red Bull Salzburg ließ dem glanzvollen 1:0 in der Euro- pa League gegen RB Leipzig ein glanzloses 1:0 gegen Altach folgen. Das Tor war freilich ästhetisch äußerst wertvoll, der Japaner Minamino vollierte einen Steilpass von Andre Ramalho ins Netz (18.). Der Vorsprung beträgt 14 Zähler. Ein Antrag der anderen Klubs, die Punkte der Salzburger zu dritteln statt zu halbieren, wird wegen Aussichtslosigkeit nicht eingebracht. In der dritten Sonntagpartie besiegte Sturm Graz den WAC 3:0, Emeka Eze, Michael Lema und Otar Kiteishvili scorten.
Bereits am Samstag holte Aufsteiger Hartberg mit einem 3:3 beim Zweiten LASK einen unerwarteten Punkt. Die Austria verbesserte ihre Chance auf das Überwintern in den Top sechs durch ein 2:0 gegen St. Pölten deutlich. In Pasching sprachen die Akteure von einem „verrückten Spiel“, in dem die konterstarken Gäste drei ihrer insgesamt nur vier Chancen verwerteten. „Diese Effizienz kann sich sehen lassen“, sagte Hartbergs Flügelflitzer Florian Flecker, der mit zwei Toren und einem Assist der beste Mann auf dem Platz war. „Wir haben heute dreimal nicht aufgepasst und wurden dabei dreimal eiskalt ausge- kontert“, haderte Dominik Frieser, der mit seinen beiden Toren den LASK zweimal in Front gebracht hatte und zweitbester Mann auf dem Platz war.
Die Austria hält erstmals seit zweieinhalb Monaten bei zwei Ligasiegen in Folge (zuvor 2:1 gegen Admira). Tore von Uros Matic und Florian Klein ließen Trainer Thomas Letsch durchatmen. Abwehrchef Michael Madl verzichtete auf Freudensprünge: „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Wir haben zwei Spiele gewonnen, das ist okay. Aber es war nichts Überragendes dabei.“(red, hac, APA)