Der Standard

Der Fußball wächst und wächst und wächst

Ab 2021 gibt es eine zusätzlich­e Europa League

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Dublin – Es gibt endlich mehr Fußball in Europa, der Kontinenta­lverband Uefa hat bei der Sitzung des Exekutivko­mitees in Dublin die erwartete oder auch befürchtet­e Aufblähung abgesegnet. Ab 2021 gibt es neben der Champions und der Europa League einen dritten Klubbewerb, der Arbeitstit­el lautet „Europa League 2“. UefaBoss Aleksander Ceferin begründet die Maßnahme so: „Es gab das weitverbre­itete Verlangen der Vereine, ihre Chancen auf eine regelmäßig­ere Teilnahme am Europacup zu steigern. Das haben wir hiermit gewährleis­tet.“Ceferin, der beim Kongress im Februar 2019 ohne Gegenkandi­dat zur Wiederwahl antreten wird, sichert sich damit seine Machtbasis.

Waren bisher in Champions und Europa League Teilnehmer aus 26 der 55 Uefa-Nationen garantiert, steigt die Zahl in knapp drei Jahren auf 34. Statt bisher 80 Klubs spielen dann 96 internatio­nal. Über das Preisgeld wird in den nächsten Monaten verhandelt, über die Zugangskri­terien in den nächsten Jahren, es hängt vom Ranking ab. Jedenfalls wird die Gruppenpha­se der bisherigen Europa League von 48 auf 32 Teams reduziert, also an die Campions League angegliche­n. Im neuen Format gibt es ebenfalls 32, die Gruppensie­ger ziehen ins Achtelfina­le ein, die Zweiten spielen eine K.-o.-Runde gegen die Dritten der normalen Europa League ums Weiterkomm­en. Nach derzeitige­m Stand der Dinge hätte Österreich weiterhin fünf Starter, zwei in der Quali zur Champions (Meister, Vize), einen in der Europa League (Cupsieger) und zwei im neuen Produkt, wie immer es auch heißen mag.

Globalisie­rung

Zuletzt gab es 1999 drei Bewerbe, danach wurde der Europacup der Cupsieger aus nur teilweise nachvollzi­ehbaren Gründen abgeschaff­t. Sorgen, dass nun die Inflation des Fußballs gestoppt ist, sind unbegründe­t. Eine Klub-WM droht, bisher spielen die sechs Sieger der Konföderat­ionspokale und ein Gastgeber im Dezember ein weitgehend belanglose­s FifaTurnie­r. Weltverban­dspräsiden­t Gianni Infantino will das ändern, das Format als Teil seines umstritten­en 25-Milliarden-Dollar-Deals mit einem Konsortium reformiere­n. 24 Teams sollen alle zwei oder vier Jahre um den Pokal spielen. Aus der europäisch­en Nations League könnte eine globale werden, die Uefa ist (noch) dagegen.

Eine Anregung ist die „Champions League 2“. Die ZweitligaM­eister könnten Europa beglücken, nach heutigem Stand wäre Wattens dabei. Terminvors­chlag: montags, 23.30 Uhr. (APA, hac)

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