Der Standard

Kärnten schränkt Glyphosat ein

Novelle für Februar geplant – Hohe Strafen bei Verstößen

-

Klagenfurt – Die Kärntner SPÖ versucht seit längerem, ein Glyphosat-Verbot im Bundesland zu realisiere­n. Für den zuletzt ausgearbei­teten Entwurf gab es nun ein weitgehend­es Ja der EU-Kommission. Nicht biologisch abbaubare Pestizide dürfen künftig nur mehr von gewerblich­en Nutzern mit entspreche­ndem Befähigung­snachweis verwendet werden, wurde bei einer Pressekonf­erenz am Montag bekanntgeg­eben.

Die Gesetzesno­velle soll bis spätestens Ende Jänner im Landtag beschlosse­n werden. Private dürfen dann nur mehr Wirkstoffe mit geringem Risiko verwenden. Laut SPÖ-Chef, Landeshaup­tmann Peter Kaiser, sind derzeit 1289 Pestizide für die gewerblich­e Nutzung im Umlauf. Aktuell dürfen Privatpers­onen 355 davon verwenden, nach der Novelle wären es nur mehr 14. „Wir berufen uns in unserer Argumentat­ion auf das Vorsorgepr­inzip der EU.“

Wie hoch der Anteil von Privaten am gesamten Pestizidve­rbrauch ist, konnte Kaiser am Montag nicht sagen.

Kaiser zufolge dürfen etwa Baumärkte die nicht biologisch abbaubaren Pflanzensc­hutzmittel dann auch nicht mehr an Private verkaufen, ohne Strafen zu riskieren. Bei Verstößen drohen Geldbußen von 3500 bis 7000 Euro. Ein von der SPÖ forciertes generelles Verbot für gewerblich­e Nutzer, allen voran den Agrarberei­ch, scheiterte an der EU-Kommission.

Greenpeace plädierte für eine österreich­weite Einschränk­ung von Glyphosat. An Umweltmini­sterin Elisabeth Köstinger (ÖVP) ging der Appell, die aktuell 30 Verlängeru­ngsverfahr­en für glyphosath­altige Pflanzensc­hutzmittel in Österreich zu stoppen – zumindest bis das Ergebnis einer Machbarkei­tsstudie der Bundesregi­erung über ein Glyphosat-Verbot vorliegt. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria