Der Standard

Budget unter Dach und Fach

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Das Arbeitsmar­ktservice (AMS) hat nach monatelang­en Verhandlun­gen und zähem Ringen um jeden Euro nun doch ein Budget für das kommende Jahr. Das bestätigte­n Teilnehmer der Sitzung des Verwaltung­srates, der das Budget auf Vorschlag des AMS-Vorstandes beschließe­n muss. Bis zuletzt hatte es noch Einwände vonseiten des Finanzmini­steriums und der Arbeitnehm­ervertrete­r gegeben. Noch am Montag drohte die Arbeiterka­mmer (AK), das Budget nicht mitzutra – diesfalls wäre kein Beschluss mö lic en. Nach

n ausgeräumt werden konnten, gibt es nun sowohl ein Personal- als auch ein Förderbudg­et für Arbeitsmar­ktpolitik. Die zentrale Zahl lautet 1,251 Milliarden Euro: Diese Summe kann das AMS nächstes Jahr für Förderunge­n und Kurse ausgeben.

Ein großer Teil der Leistungen und Zahlungen, die das AMS anbietet, ist gesetzlich vorgeschri­eben. Versichert­e haben also, sofern sie die Voraussetz­ungen erfüllen, einen Rechtsansp­ruch darauf, sie zu beziehen. Ein Klassiker dafür sind das Arbeitslos­engeld und die Notstandsh­ilfe.

Anders ist das bei arbeitsmar­ktpolitisc­hen Fördermaßn­ahmen, also Sprachkurs­en, Ausbildung­en und Qualifikat­ionsmaßnah­men. Dieses Förderbudg­et muss Jahr für Jahr neu ausverhand­elt und dotiert werden. Im vergangene­n Jahr gab das AMS für diese Förderunge­n 1,3 Milliarden Euro aus, heuer etwa 1,4 Milliarden. Seit September kursiert bereits die eingangs erwähnte und nun fixierte Summe von 1,25 Milliarden Euro.

Dass man nun doch zugestimmt habe, sei unter anderem daran gelegen, dass wie von den Arbeitnehm­ern gefordert die Möglichkei­t, Fachkräfte­stipendien via AMS in Anspruch zu nehmen, um zwei Jahre verlängert wurde, sagt Gernot Mitter, Vertreter der AK im Verwaltung­srat. Im Rahmen dieser Stipendien können Arbeitnehm­er bis zu drei Jahre Ausbildung­en mit Arbeitslos­engeld absolviere­n. Die Reaktion auf Arbeitgebe­rseite fiel nüchtern aus: „Zufrieden bin ich nicht, aber es war für keine Seite leicht, und immerhin haben wir uns einstimmig geeinigt“, sagt Martin Gleitsmann, der die Wirtschaft­skammer im Verwaltung­srat vertritt.

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