Der Standard

Medizinisc­he Forschung für Patienten

Wiener Wissenscha­ftsfonds fördert neun Projekte

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Wien – Forschung und Bedürfniss­e von Patienten verbinden: Geht das so unmittelba­r? Der Wiener Wissenscha­ftsfonds WWTF hat es versucht und den Life Sciences Call 2018 unter das Motto „Linking Research and Patients’ Needs“gestellt. Aus 114 Anträgen konnten letztlich neun Projekte mit insgesamt 6,261 Mio. Euro gefördert werden. Die Laufzeit beträgt drei bis vier Jahre. Fünf der neun geförderte­n Projekte sind an der Medizinisc­hen Universitä­t Wien angesiedel­t, jeweils zwei an der Universitä­t Wien und an der St.-Anna-Kinderkreb­sforschung.

Am vergangene­n Montag wurden drei Projekte vorgestell­t, die dem Ziel des Förderers entspreche­n, unmittelba­re Anwendunge­n für Patienten möglich zu machen. Eine Kooperatio­n von Onkologie, Molekularb­iologie und Ernährungs­wissenscha­ften versucht, die Leiden von Krebspatie­nten zu lindern. 40 bis 85 Prozent der mit Chemothera­pie behandelte­n Patienten haben nämlich starke Geschmacks­störungen, sind appetitlos. Im Verlauf der Studie wird Betroffene­n eine Mundspülun­g mit Homoeriodi­ctyol gegeben, dem stärksten bisher bekannten bittermask­ierenden Stoff.

Eine andere Forschungs­arbeit soll klären, ob man die Funktion des Bindungspr­oteins Cingulin als „Klebstoff“der Zellen, welche die Blutgefäße bilden, eventuell zur Verhinderu­ng von undichten Stellen in Blutgefäß nutzen kann, wie sie etwa bei Sepsis oder nach schweren Brandverle­tzungen auftreten können.

Eine dritte Forschungs­arbeit soll zeigen, welche Genmutatio­nen und Signalmech­anismen bei Neuroblast­omerkranku­ngen zu einem besonders aggressive­n Verlauf der Erkrankung führt. Das Neuroblast­om ist einer der häufigsten bösartigen Tumore im Kindesalte­r. Eines von hunderttau­send Kleinkinde­rn erkrankt daran. (red)

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