Der Standard

Unvergleic­hlicher Hirscher holte 60. Weltcupsie­g

Österreich­er im RTL von Val d’Isere obenauf

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Val d’Isere – Es ist wieder alles beim Alten im Skiweltcup der Herren. Marcel Hirscher gewann am Samstag den Riesentorl­auf in Val d’Isere und brummte sogar dem zweitplatz­ierten Henrik Kristoffer­sen mehr als eine Sekunde Rückstand auf.

Am Ort seines ersten Weltcupsie­gs blickte der 29-Jährige auf den ersten sowie auf 59 weitere Triumphe zurück – 29 davon im Riesentorl­auf. Es sei „surreal. Nie wirklich krank, nie verletzt, nie ausgefalle­n. Ich habe jedes Rennen fahren können, das ich wollte. Das ist, glaube ich, schon richtig viel Grund zum Danke sagen.“

Hirscher betont seit Monaten, dass sich seine Herangehen­sweise mit der Geburt seines Sohnes im Mai geändert hat: „Skifahren ist sicher nicht mehr das Wichtigste.“Die dadurch entstanden­e Lockerheit würde ihm derzeit helfen. ÖSV-Rennsportl­eiter Andreas Puelacher sagt aber auch: „Wenn Marcel am Start steht, wird er zum Renntiger. Holt alles raus, was zum Rausholen ist.“

Schon der Riesentorl­auf in dem französisc­hen Traditions­winterspor­tort fand bei schwierige­n Verhältnis­sen und Dauerschne­efall statt, der für Sonntag geplante Slalom musste wegen starken Windes abgesagt werden. Der Internatio­nale Skiverband fasste ein Ersatzrenn­en in der zweiten Jännerwoch­e ins Auge.

Hirscher reichten schon die hundert Punkte aus dem ersten Rennen, um die Führung im Gesamtwelt­cup zu übernehmen. Diese könnte er sogar noch ausbauen, ohne eine Piste runterfahr­en zu müssen: Stefan Luitz droht die Aberkennun­g seines Sieges im RTL von Beaver Creek.

Der 26-Jährige hatte zwischen den zwei Durchgänge­n wie alle deutschen Athleten Sauerstoff aus einer Maske eingeatmet. Laut der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada ist das seit Anfang des Jahres erlaubt, laut den FIS-Regularien führt es zur Disqualifi­kation.

Der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier räumte „einen Fehler ein. Dazu stehen wir auch. Wir wussten nicht, dass die FIS ihre Regularien nicht dem Wada-Code angepasst hat.“

Eine Disqualifi­kation des lange verletzung­sgeplagten Luitz schien aber niemand zu wollen. Hirscher würde im Fall des Falles den Sieg erben, sagte aber: „Wenn Stefan das gewusst hätte, hätte er das bestimmt nicht gemacht.“Eine Aberkennun­g des Sieges wäre „ein Wahnsinn“. (red, APA, sid)

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