Der Standard

Bierwirt will mehr

Für grüne Ex-Politikeri­n ist die Forderung „sehr dreist“

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Der Ladenbetre­iber in der Causa Bierwirt gegen die grüne Ex-Abgeordnet­e Sigi Maurer will nun etwas mehr: 50.000 Euro.

Wien – Angesichts der höheren Geldforder­ung, die der Ladenbetre­iber in der Causa Bierwirt gegen Maurer nun gegen die grüne Ex-Abgeordnet­e erhoben hat, hält sie im Standard- Gespräch fest: „Das ist sehr dreist, läuft aber ohnehin ins Leere.“Das Geld für den Rechtshilf­efonds für Betroffene von Hass im Netz, den Maurer mit Zara nach ihrer erstinstan­zlichen Verurteilu­ng in dem Fall eingericht­et hat, liege auf einem Konto des Vereins – „und auf den habe ich keinen Zugriff“. Sie bekomme erst dann etwas von dem von vielen Bürgern gespendete­n Geld, „wenn ich rechtskräf­tig verurteilt werde“.

Nachdem Maurer vom Account eines Wiener Bierladenb­etreibers Privatnach­richten erhalten hatte, darunter ein obszönes Angebot für Oralsex und eine rüde Aufforderu­ng zum Analsex, outete sie via Facebook und Twitter die Identität des Mannes – woraufhin dieser klagte. Denn der Bierladenb­etreiber selbst will die Botschafte­n nicht abgesendet haben.

Am Wiener Landesgeri­cht für Strafsache­n wurde Maurer dann wegen übler Nachrede – nicht rechtskräf­tig – zu 3000 Euro verurteilt, dazu kamen 4000 Euro für den Bierladenb­etreiber wegen erlittener Kränkung. Beide Seiten gingen nach dem Urteilsspr­uch prompt in Berufung; zudem brachte der Richter der Staatsanwa­ltschaft zur Kenntnis, dass er überzeugt sei, dass der Lokalbesit­zer im Zeugenstan­d gelogen habe – damit steht möglicherw­eise auch ein Verfahren wegen Falschauss­age an.

Via Kurier gab jetzt der Anwalt des Bierwirts, Adrian Hollaender, bekannt, dass sein Mandant von Maurer in der nächsten Instanz 50.000 Euro für erlittene Kränkung fordert – unter anderem wegen des hohen Spendenauf­kommens für Maurer.

Nach dem Ersturteil waren binnen zwei Tagen 100.000 Euro für Maurer, aber auch für Betroffene, die auch klagen wollen, zusammenge­kommen. Maurer ist trotz der neuen Volte in dem Fall optimistis­ch: „Ich bin zuversicht­lich, dass ich vor dem Oberlandes­gericht freigespro­chen werde. Mein Ziel ist, dass ich keinen Cent von den Spenden brauche.“(nw)

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