Wohnbonus und Beratungshotline gegen steigende Mieten
Wien – Junge Arbeitnehmer müssen einen erheblichen Teil ihres Haushaltseinkommens für die Miete aufwenden. Das ergibt eine Studie der Arbeiterkammer, bei der 500 Wiener bis 35 Jahre befragt wurden. Für 60 Prozent von ihnen war es schwierig, eine passende Wohnung zu bekommen.
Die Situation für junge Mieter unterscheidet sich je nach Mietform erheblich. Während im Altbau eine Wohnung durchschnittlich 790 Euro pro Monat „kalt“kostet, sind es im Gemeindebau mit 540 Euro ganze 32 Prozent weniger. Genossenschaftswohnungen sind mit 600 Euro um 25 Prozent billiger als Privatwohnungen.
Für die Lebensrealität der Mietenden heißt das, in Privatwohnungen entfällt durchschnittlich 33 Prozent des Haushaltseinkommens auf die Miete, bei Genossenschafts- und Gemeindebauwohnungen immer noch 27,8 Prozent.
Für AK-Präsidentin Renate Anderl ist diese Bilanz ernüchternd. Sie will auf die sich verschärfende Situation am Wohnungsmarkt mit einem Fünfpunkteprogramm reagieren, unter anderem mit einem Wohnbonus. Arbeitnehmer sollen zehn Prozent der Wohnkosten von der Einkommensteuer absetzen können, maximal jedoch 500 Euro. Dieser Bonus könnte Teil der Steuerreform 2019 werden, so der Vorschlag der AKChefin. Ab Mitte Februar bietet die AK zudem eine Hotline zur Wohnrechtsberatung an. (jugi)