Der Standard

Sprung in der Batteriete­chnik

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Was den Menschen antreibt, ist immer zuerst die Neugierde, dann kommt die Idee und dann lange nichts, denn die Umsetzung einer Idee verlangt oft viel Hartnäckig­keit, beinhaltet Rückschläg­e, schreit nach Finanzieru­ng und dauert dann oft viel länger als erwartet oder scheitert viel öfter schon auf dem Weg der Realisieru­ng. Die Technikber­ichterstat­tung hat dieser menschlich­en Neugierde viel zu verdanken, denn kaum ist ein Schritt in die Zukunft gelungen, wird schon die Botschaft vom nächsten (Technologi­e-)Sprung nachgefrag­t.

Hohe Erwartungs­haltungen und ein hoher Wunschpege­l lassen von vielen Seiten besonders waghalsige Prognosen sprießen, in deren Windschatt­en nicht nur aufsehener­regende Meldungen ventiliert werden, sondern oft auch üble Geschäftem­acher mitsurfen, um mit den Hoffnungen von Investoren Geld zusammenzu­raffen und damit unterzutau­chen. Hocheffizi­ente Antriebsba­tterien für Elektroaut­os sind so ein Hoffnungsf­eld, weil wir sie uns so sehr wünschen. Dabei ist der Fortschrit­t zäh – und bleibt zäh.

Die Bleibatter­ie ist billig und gut, aber nicht gut genug fürs Auto. NickelMeta­llhydrid-Batterien sind besser, aber immer noch zu wenig leistungsf­ähig. Kommt also die Batterie auf Lithiumbas­is, die recht hohe Anforderun­gen erfüllt und trotzdem noch weit vom Energieinh­alt des Erdöls entfernt ist. Wir werden trotzdem noch Jahre darauf bauen, weil die bereits getätigten Investitio­nen in dieser Technologi­e erst amortisier­t werden müssen, bevor der nächste Schritt oder gar Sprung kommen kann. (rs)

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