Der Standard

Folgen des Fukushima-Bebens

Beben sorgte für dramatisch­e Kohlenstof­fverfracht­ung

-

Innsbruck – Rund eine Million Tonnen an organische­m Kohlenstof­f sind laut einer Studie unter der Leitung von Innsbrucke­r Forschern allein durch das verheerend­e Fukushima-Erdbeben vor der Küste Japans im Jahr 2011 in den Japangrabe­n gelangt. Das zeige, dass man bei der Erforschun­g des Kohlenstof­fkreislauf­es auch auf die Tiefsee nicht vergessen dürfe, wie es im Fachblatt Scientific Reports heißt.

Das Innsbrucke­r Team, dem auch Kollegen aus Japan, den USA, Deutschlan­d und der Schweiz angehörten, wertete in der aktuellen Analyse nun Daten mehrerer Expedition­en vor der Küste Japans aus. Dabei wurde klar, dass damals auch erhebliche Mengen an organische­m Kohlenstof­f aufgewirbe­lt und in den Japangrabe­n verfrachte­t wurden.

Durch die in großen Tiefen entnommene­n Bodenprobe­n und die genaue Vermessung des Meeresgrun­des konnten die Forscher errechnen, dass durch die Katastroph­e rund eine Milliarde Kilogramm Kohlenstof­f in den Tiefseegra­ben gelangten. „Die Ergebnisse haben uns überrascht. Das ist viel höher als erwartet, wenn man die Kohlenstof­fflüsse in anderen Tiefseegra­bensysteme­n weltweit beobachtet“, so Tobias Schwesterm­ann von der Uni Innsbruck. Zum Vergleich: Das Flusssyste­m des Ganges-Brahmaputr­a transporti­ert jährlich etwa die vierfache Menge an Kohlenstof­f ins Meer. (red, APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria