Getrennt werden sie scheitern
Glauben die beiden grünen Haudegen wirklich, dass ihnen das Wahlvolk zu Füßen liegen und sie beide mit Mandaten belohnen wird? Sie scheinen von ihrer Ausstrahlung tatsächlich im Übermaß überzeugt zu sein, denn sonst würden sie sich nicht auf dieses unheilbringende Abenteuer einlassen.
Der von den Grünen ausgestoßene, ehemalige Europaparlamentarier Johannes Voggenhuber und sein langjähriger Weggefährte, Freund und jetzige Grünen-Chef Werner Kogler wollen also als Konkurrenten in die Europawahl ziehen. Voggenhuber zurück in die Arena geholt hat der Dritte im Bunde: der Grünen-Geburtshelfer und nunmehrige Liste-Jetzt-Gründer Peter Pilz. Alter schützt vor Torheit nicht. Alle drei müssten sich noch gut daran erinnern, wie mühsam es war, die rechten und linksalternativen Grünen zu einer gemeinsamen grünen Partei zusammenzuspannen. Sie wissen, zwei getrennte grüne Lager hätten es niemals in die Parlamente geschafft.
Daher versteht auch niemand, warum jetzt zwei alte Grüne mit den gleichen Europaideen gegeneinander antreten und nicht zumindest auf einer gemeinsamen EU-Plattform kandidieren. Finden Kogler und Voggenhuber keinen Weg zueinander, haben sie jedenfalls gute Chancen – jeder für sich – in der Wahl zu scheitern. In diesem Fall können dann alle drei in ihrer Politpension trefflich darüber streiten, wer Schuld am Untergang der Grünen in Österreich hat.