Österreicher sind mit Wohnsituation ziemlich zufrieden
Gallup-Umfrage lässt aber Abstiegsängste erkennen
Wien – 92 Prozent seiner Bewohner bescheinigen dem gemeinnützigen Wohnbau in Österreich eine „sehr“oder „relativ hohe“Bedeutung. Auch unter Nichtbewohnern sind die Einschätzungen ganz ähnlich, hier sind es insgesamt 88 Prozent. Im Jahr 2015, als Gallup 1000 Österreicherinnen und Österreichern erstmals im Auftrag der Gemeinnützigen diese Frage stellte, waren es noch 91 bzw. 84 Prozent.
Besonders der Bedeutungszuwachs unter den Nichtbewohnern freut Gemeinnützigen-Obmann Karl Wurm. Für ihn ist das aber auch Ausdruck dessen, dass es insgesamt am Wohnungsmarkt schwieriger geworden ist. Das zeigt auch, dass laut Umfrage von 93 Prozent der Befragten die eigene Wohnsituation mit „sehr“oder „eher zufriedenstellend“bewertet wird. Ganz allgemein wird die Situation des Wohnens in Österreich aber immer skeptischer gesehen, hier zeigten sich nur 58 Prozent zufrieden. Wurm sieht hier deutliche Abstiegsängste um sich greifen, „unter dem Motto ‚Uns geht’s gut, aber hoffentlich wird’s nicht schlechter‘“.
Als „deutliches Manko“wird laut Gabriele Reithner vom Gallup-Institut die Finanzierbarkeit von Wohnraum angesehen. Die Sorgen sind durchaus berechtigt, denn auch jetzt schon könnten sich einkommensschwache Schichten die Mieten im geförderten Wohnbau (vor allem im Neubau) nur noch schwer leisten, so Wurm. Wohlgemerkt: die Mieten – von den oft hohen Finanzierungsbeiträgen ist da noch nicht die Rede. Als großes Plus werden den Gemeinnützigen die unbefristeten Mietverträge attestiert.
Verbandsspitze tritt ab
Den Gemeinnützigen steht auf dem Verbandstag im Mai ein personeller Umbau ins Haus. Wurm (66) wird nach 27 Jahren an der Spitze nicht mehr als Obmann kandidieren, auch Alfred Graf tritt altersbedingt seinen Rückzug an. Als Obmann-Kandidat der SP-nahen Fraktion – jener mit den größten Chancen, den Obmann zu stellen – wird Sozialbau-Vorstand Bernd Rießland ins Rennen gehen, das ist bereits fix. Sein Stellvertreter dürfte Herwig Pernsteiner werden, Chef der Innviertler ISG und schon bisher im Vorstand. (mapu)