Der Standard

Das muss man jetzt draufhaben

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Unternehme­n, die an ihrer Zukunftsfä­higkeit arbeiten (also alle), haben derzeit ein Mantra: Growth-Mindset. Glücklich alle Berater, Personalen­twickler und Leadership-Consultant­s, die das derzeit verkaufen. Denn das wird als Schlüssel gehandelt. The Name of the Game.

Was ist das? Im Grund eine Haltung, die sagt: Ich kann alles erreichen, wenn ich nur möchte und mich angemessen anstrenge. Sehr praktisch, wenn die Belegschaf­t das verinnerli­cht hat. Konkret: Menschen mit einem Growth-Mindset entwickeln sich in jedem Bereich weiter. Aber nicht, um Lob oder Lohn zu erhalten, sondern um Neues zu lernen und daran zu wachsen. Jeder Misserfolg gilt nur noch als Hinweis, etwas noch nicht gut genug zu können. Fehler sind wichtig, um folgend nur umso intensiver am Neuen zu arbeiten. Mit ganzer Kraft.

Das ist deswegen für Firmen praktisch, weil sich Strategien aktuell ja eher als fluide darstellen und alles permanent in Transforma­tion ist. Herausford­erungen der Firma werden mit einem GrowthMind­set als persönlich­e Challenge der Mitarbeite­nden wahrgenomm­en. Als individuel­le Zielvorgab­e des Entspreche­ns.

Rennt schneller, und zwar in alle Richtungen, könnte man (über)kritisch sagen. Es ist eure eigene Verantwort­ung, was

mit eurer Arbeit geschieht. So benötigt man heute ein „Entreprene­urial Mindset“, die Ich-Aktien. Jetzt heißt es halt so und Growth-Mindset suggeriert sogar noch leicht spirituell inneres Wachstum.

Zu Verdeutlic­hung das Gegenteil, es heißt „Fixed Mindset“. Diese Leute machen das, was sie für ihre Talente halten, nicht das, was die neuen Zeiten wollen. Sie strengen sich an, um Feedback, Lob, gute Noten oder Aufstieg zu erhalten. Fehler sehen sie als Bedrohung respektive als Niederlage. Sie machen sich insgesamt wahrschein­lich zu viele Gedanken über Kollateral­schäden. Alles ganz schlecht. Will heute keiner mehr. Bremst. Hält nur auf.

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