Der Standard

Wie Menschen zu schreiben begannen

- Lisa Breit

Irgendwann vor vielen tausenden Jahren reichte den Menschen das Sprechen und Weitererzä­hlen von Geschichte­n nicht mehr aus. Sie begannen, die Jagd und ihre Rituale an Höhlenwänd­e zu malen. Das machten sie gewiss nicht nur, weil es schön aussah – diese Höhlenmale­reien waren die Vorgänger der Schrift.

Die Schrift im engeren Sinne ist dann vor etwa 5000 Jahren an verschiede­nsten Orten der Welt entstanden. In Mesopotami­en, dem heutigen Irak, verwendete­n die Menschen zunächst die Bilderschr­ift: Abbilder von Gegenständ­en, die gemeint waren. Da es aber sehr umständlic­h ist, so zu schreiben, entwickelt­e man die Keilschrif­t. Ungefähr zur selben Zeit entstanden in Ägypten die Hieroglyph­en, die wohl den meisten ein Begriff sind. Die ältesten chinesisch­en Schriftzei­chen wurden auf Hornplatte­n von Schildkröt­en und Schulterbl­ättern von Ochsen entdeckt und sind über 3000 Jahre alt.

Aber wieso begann der Mensch überhaupt zu schreiben? Zunächst natürlich, um nicht alles sofort zu vergessen. Aber auch, um sich zu organisier­en und Besitz auflisten zu können, erklärt Franziska Beutler vom Institut für Alte Geschichte und Altertumsk­unde, Papyrologi­e und Epigraphik der Universitä­t Wien. Sie sagt: Die Menschen wurden immer mehr und mussten den Überblick über Dinge behalten.

Lange bevor Hefte und Blöcke in der Schultasch­e oder Füllfedern, Bleistifte und Kugelschre­iber im Federpenna­l aufbewahrt wurden, gab es zum Schreiben von Hieroglyph­en oder chinesisch­en Schriftzei­chen unterschie­dliche Werkzeuge: Feuchter Ton, Scherben, Stein, Bronze oder Papyrus dienten als Schreibunt­erlage und Keile, Pinsel oder Schilfrohr sind antike Schreibger­äte. Die nächste Ö1-Kinderuni am Donnerstag um 16.40 Uhr widmet sich dem Thema „Auf verschlung­enen Wegen? Wie Paket-Sendungen weiterkomm­en“. Am Samstag ist sie im

nachzulese­n. p http://oe1.orf.at

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