Wie Menschen zu schreiben begannen
Irgendwann vor vielen tausenden Jahren reichte den Menschen das Sprechen und Weitererzählen von Geschichten nicht mehr aus. Sie begannen, die Jagd und ihre Rituale an Höhlenwände zu malen. Das machten sie gewiss nicht nur, weil es schön aussah – diese Höhlenmalereien waren die Vorgänger der Schrift.
Die Schrift im engeren Sinne ist dann vor etwa 5000 Jahren an verschiedensten Orten der Welt entstanden. In Mesopotamien, dem heutigen Irak, verwendeten die Menschen zunächst die Bilderschrift: Abbilder von Gegenständen, die gemeint waren. Da es aber sehr umständlich ist, so zu schreiben, entwickelte man die Keilschrift. Ungefähr zur selben Zeit entstanden in Ägypten die Hieroglyphen, die wohl den meisten ein Begriff sind. Die ältesten chinesischen Schriftzeichen wurden auf Hornplatten von Schildkröten und Schulterblättern von Ochsen entdeckt und sind über 3000 Jahre alt.
Aber wieso begann der Mensch überhaupt zu schreiben? Zunächst natürlich, um nicht alles sofort zu vergessen. Aber auch, um sich zu organisieren und Besitz auflisten zu können, erklärt Franziska Beutler vom Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik der Universität Wien. Sie sagt: Die Menschen wurden immer mehr und mussten den Überblick über Dinge behalten.
Lange bevor Hefte und Blöcke in der Schultasche oder Füllfedern, Bleistifte und Kugelschreiber im Federpennal aufbewahrt wurden, gab es zum Schreiben von Hieroglyphen oder chinesischen Schriftzeichen unterschiedliche Werkzeuge: Feuchter Ton, Scherben, Stein, Bronze oder Papyrus dienten als Schreibunterlage und Keile, Pinsel oder Schilfrohr sind antike Schreibgeräte. Die nächste Ö1-Kinderuni am Donnerstag um 16.40 Uhr widmet sich dem Thema „Auf verschlungenen Wegen? Wie Paket-Sendungen weiterkommen“. Am Samstag ist sie im
nachzulesen. p http://oe1.orf.at