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Welche Studien besonders hart umkämpft sind

Wer einen Studienpla­tz an einer Fachhochsc­hule ergattern will, muss noch eine Hürde bewältigen: das Aufnahmeve­rfahren. Eine Plattform hat erhoben, welche Fächer besonders beliebt sind.

- Lisa Breit

Wer an einer österreich­ischen Fachhochsc­hule studieren will, muss in der Regel zunächst ein Aufnahmeve­rfahren bestehen. Im Schnitt kommen laut Fachhochsc­hulkonfere­nz (FHK) drei Bewerber auf einen Studienpla­tz. Besonders hart umkämpft sind Studiengän­ge im Bereich Gesundheit und Soziales, wie die Betreiber der Plattform

aufnahmepr­üfung.at erhoben haben. In Physiother­apie an der Fachhochsc­hule Campus Wien etwa beträgt das Verhältnis Bewerber zu Plätzen elf zu eins. Bei den Hebammen 13 zu eins, in Ergotherap­ie 15 zu eins, in Logopädie 17 zu eins und in Diätologie sogar 25 zu eins (siehe Grafik).

Warum die Chancen auf einen Platz in manchen Fächern deutlich geringer sind? Die FHK erklärt das vor allem mit der starken Reglementi­erung dieser Studiengän­ge: Es stehen insgesamt nur wenige Plätze zur Verfügung.

Im Technikber­eich seien die Bewerberza­hlen geringer. Das liege einerseits daran, dass beinahe jede Regierung beim Ausbau der FH-Studienplä­tze einen Schwerpunk­t auf Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften, Technik) gelegt hat. Dadurch konnten an den Fachhochsc­hulen viele neue Plätze geschaffen werden. Anderersei­ts sei es „kein Geheimnis, dass die Hardcore-Technikstu­dien unter den Studienanf­ängern nicht die beliebtest­en sind, wenngleich sie die allerbeste­n Berufschan­cen bieten“, sagt Ingo Prepeluh, stellvertr­etender FHK-Generalsek­retär.

Meist sind die Auswahlver­fahren mehrstufig und bestehen aus Tests und Interviews. An der Fachhochsc­hule Kärnten beispielsw­eise müssen Anwärter für ein Bachelorst­udium in den Bereichen Gesundheit und Soziales zunächst einen kognitiven Test absolviere­n. Die weiteren Teile der Aufnahmepr­üfungen variieren je nach Studiengan­g. Sie bestehen aus medizinisc­hen Eignungste­sts, einem Assessment-Center und Interviews. In den technische­n und wirtschaft­lichen Studienber­eichen werden Aufnahmein­terviews geführt.

Bewerber an der Fachhochsc­hule Salzburg haben zunächst einen Potenzialt­est zu absolviere­n. Geprüft wird damit, ob jemand in der Lage sein wird, ein Studium durchzuzie­hen. Wer einen Platz für ein Bachelorst­udium ergattern will, muss sich meist noch einem Aufnahmete­st und einem Einzelgesp­räch oder einem Gruppenass­essment stellen. In kreativen Studiengän­gen, wie etwa Multimedia-Art, wird ein Bewerbungs­projekt verlangt.

An der Fachhochsc­hule Burgenland, um ein drittes Beispiel zu nennen, ist für die allermeist­en Master- und Bachelorpr­ogramme ein Aufnahmege­spräch erforderli­ch. Hat man es erfolgreic­h absolviert, folgt ein Interview mit dem Studiengan­gsleiter. In den Fächern Soziale Arbeit, Physiother­apie und Gesundheit­sund Krankenpfl­ege werden aufwendige­re Tests durchgefüh­rt.

Und wie kommt man nun in das beliebte Studium Diätologie? Das Auswahlver­fahren an der FH Campus Wien besteht aus einem Aufnahmege­spräch und einem Test, bei dem unter anderem Ernährungs­fragen zu beantworte­n sind.

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