Pinturault, der letzte Kombiweltmeister
Gold an Pinturault, Bronze für enttäuschten Schwarz
Åre – Eine Art Abgesang auf die von der Abschaffung bedrohte alpine Kombination war das einschlägige Rennen der Herren in Åre. Alexis Pinturault hatte am Montag nur 1:47,71 Minuten zu arbeiten, um wohl als letzter Champion dieser Disziplin festzustehen. Es war das erste Einzelgold für den 27-jährigen Franzosen. Silber holte sich überraschend der Slowene Stefan Hadalin, Bronze ging an den 23-jährigen Kärntner Marco Schwarz, der die einzige Kombi im Weltcup (in Wengen) gewonnen hat. Wind hatte eine drastische Verkürzung der Abfahrt erfordert, auch der Slalomlauf wurde dementsprechend ordentlich eingedampft. Schneefall und eine schlecht präparierte Piste ließen die Allrounder im Finale nicht gerade glänzend aussehen. (red)
Åre – Marco Schwarz holte am Montag Österreichs dritte Medaille bei der 45. alpinen WM. Der Kärntner wurde in der Kombination hinter dem siegreichen Franzosen Alexis Pinturault sowie Überraschungsmann Stefan Hadalin aus Slowenien Dritter. Zuvor hatte in Schweden nur Vincent Kriechmayr mit der Silbermedaille im Super-G und Bronze in der Abfahrt für Österreich angeschrieben.
Pinturault hatte sich von einer in der auf etwas mehr als eine Fahrminute verkürzten Abfahrt erlittenen Knieprellung nicht beirren lassen, nützte seine gute Startnummer im nur knapp 40 Sekunden langen Slalom und holte sich als erster Franzose seit Michel Vion 1982 den Kombi-Titel, der schon der allerletzte gewesen sein könnte.
Überraschungsmann Hadalin, als 30. der Abfahrt mit der besten Nummer im Slalom, legte auch die beste Zeit im Stangenwald hin. Schließlich fehlten ihm nur 0,24 Sekunden auf Gold, der 23-Jährige blieb aber 0,22 Sekunden vor Schwarz, der sich als bester Slalomläufer im Bewerb und nach eigentlich starker Abfahrt gute Goldchancen ausgerechnet hatte. Der Villacher hatte zuvor in Wengen die bisher einzige Kombination des Weltcupwinters gewonnen. Die Freude über Bronze war dann auch ziemlich verhalten. „Ich werden sehen, was mir diese Medaille wert ist. Ich bin jetzt froh, dass die technischen Bewerbe kommen.“
Auch am Montag pfiff der Wind wieder um den WM-Berg Åreskutan und wirbelte das Programm durcheinander. Der Rennstart wurde um eine Stunde verschoben, die Abfahrt um 950 auf nur noch 2172 Meter verkürzt – die Speedspezialisten waren damit praktisch chancenlos. Dabei haben sie nach der Absage von Olympiasieger Marcel Hirscher, der sich auf die Technikrennen konzentriert, noch gehofft. Es war aber der Tag des Olympia-Zweiten Pinturault, der zuvor nur mit dem Team Weltmeister war.
Wegen Problemen bei der Präparierung der vorgesehenen Strecke musste im unteren Teil der Abfahrtspiste Slalom gefahren werden. „Das gleicht die kürzere Abfahrt irgendwie wieder aus“, beliebte Renndirektor Markus Waldner zu scherzen. Davon konnte nicht die Rede sein.
Bei all dem passt es ins Bild, dass die Kombination vor dem Aus steht. Noch in dieser Woche will der Weltverband Fis entscheiden, ob stattdessen bereits bei der WM 2021 in Cortina d’Ampezzo ein Parallelrennen gefahren wird. ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel hatte sich zuletzt für den Erhalt der Kombination ausgesprochen, die ab 2007 in Form einer Superkombi bei Weltmeisterschaften ausgefahren wurde. (red)