Der Standard

Tod im toten Winkel

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An die 40.000 Menschen haben die seit etwa einer Woche im Internet laufende Petition „Verpflicht­ende Abbiegeass­istenten für Lkws jetzt“unterschri­eben. „Verpflicht­ende ... was?“Die Begriffe „Abbiegeass­istenten für Lkws“und „toter Winkel“waren bisher nur wenigen bekannt. Aber die Tragödie, dass ein neunjährig­er Bub bei einer Kreuzungsü­berquerung in Wien von einem Lastwagen erfasst und getötet wurde, hat die Aufmerksam­keit auf einen Missstand gelenkt.

Der Lkw-Fahrer hatte von seinem Sitz aus den Buben nicht sehen können, weil dieser eben auf der rechten Seite „im toten Winkel“war. Es gibt aber elektronis­che Einrichtun­gen, die die Fahrer warnen könnten. Angeblich wegen des Einflusses der Frächterlo­bby wurden diese Einbauten bisher nicht durchgefüh­rt.

Die Initiative hinter der Petition, die auf der Plattform mein@aufstehn.at unterschri­eben werden kann, weist darauf hin, dass allein in Wien in den vergangene­n drei Jahren fünf Menschen durch Lkw-Abbiegeunf­älle und den toten Winkel ihr Leben verloren haben: eine 19jährige Fußgängeri­n, eine 39-jährige Radfahreri­n, eine zehnjährig­e Radfahreri­n, eine 57-jährige Fußgängeri­n und eine 51-jährige Fußgängeri­n.

Die Stadt Wien will ihre Lkws umrüsten. Die SPÖ wird im Parlament initiativ. Verkehrsmi­nister Norbert Hofer signalisie­rt auch Handlungsw­illen. Nun muss nur noch wirklich gehandelt werden.

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